Berserk Inc. - Utopia

Review

Langeweile scheint bei BERSERK INC. Mastermind Gregor Theado sicherlich nicht aufzukommen, bringt er doch mit „Utopia“ schon bereits sein viertes Projekt in Eigenregie seit dem Jahre 2000 heraus. Dass dieses ganze Album in Heimarbeit am PC entstanden ist, aber besser klingt als manches Machwerk einer kompletten Band samt Plattenvertrag ist außerordentlich beeindruckend. Dabei ist das Verhältnis zwischen Death / Black Metal und Synthesizern auf „Utopia“ deutlich in Richtung letztere gekippt. Zwar dominieren noch die Death Metal Growls den Gesang, wichtiges Stilelement sind aber faktisch die sehr Dark Wave lastigen Synthesizer geworden, was sich allein daran erkennen lässt, dass Intro und letztes Stück der Platte komplett „synthetisch“ daher kommen. Wem hier CREMATORY durch den Kopf schießt, liegt sicherlich nicht falsch, denn gerade der Gesang weckt doch Erinnerungen an Fronttonne Felix. Trotz gewisser Ähnlichkeiten bewegt sich BERSERK INC. jedoch eher in den Gefilden von SEPTIC FLESH und HYPOCRISY in ihrer atmosphärischen Phase, wobei das Ganze immer wieder einen Schuss Dark Metal bzw. Gothic abbekommt, der an DARK AGE oder die Ikonen PARADISE LOST erinnert. Mit den atmosphärisch rockend bis aggressiv treibenden Stücken hat Meister Theado darüber hinaus ein gutes Händchen bewiesen, denn kein Song muss als Ausschuss aussortiert werden. Jeder Song kann in irgendeiner Weise durch seine Melodie, Atmosphäre oder Gesang überzeugen. Wirklich umhauen vermögen sie indessen nicht alle, was sich vor allem in einem Punkt festmacht: die Struktur der Songs ist zu eintönig. Eine eingängige Melodie oder ein hackendes Riff sind toll, wenn sie richtig eingesetzt werden und der Hörer vor jedem Refrain vor Vorfreude auf diesen platzt. „Utopia“ hat leider den Hang dazu, eine wirklich gute Melodie über die Dauer eines Songs schlichtweg tot zu nudeln (z.B. ‚The Ceremony‘). Es beraubt sich gewissermaßen seiner eigenen Stärken, indem es sie nicht gebührend in Szene setzt. Am frappierendsten fällt dies bei den sehr minimalistischen Gitarrenriffs auf, die sich recht schnell verbrauchen, was umso schwerer wiegt als sie stark im Vordergrund stehen. Vielleicht fehlt hier einfach der Input einer Band, die durch ihre eigenen Ideen noch etwas an Pep mit einbringt. Viel fehlt allerdings nicht mehr um diesen Lücken zu füllen.

16.02.2005

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