BERGTHRON haben vor fast 30 Jahren mit ihrem Demo “Durch den Nebel der Finsternis”, dem Album-Debüt “Verborgen in den Tiefen der Wälder” und der darauf folgenden EP “Uralte Gedanken” zweifellos Meilensteine der deutschen Black-Metal-Geschichte samt riesigem Kultfaktor veröffentlicht. Die Band, die immer ein dicker Schleier aus Mystifizierung und Anonymität umgab, entwickelte sich seit dem 2001er Werk “Jagdheim” in eine immer progressivere Richtung, die ihren vorläufigen Höhepunkt mit dem bisher letzten Album “Expedition Autarktis” von 2010 fand. 14 Jahre Funkstille sind seit diesem Album vergangen – entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Legende.
BERGTHRON bleiben konsequent
Wer die bisherige Entwicklung von BERGTHRON aufmerksam verfolgt hat, sollte keine musikalische Rückkehr zu den Anfangstagen erwarten. Vielmehr wird die eingeschlagene Entwicklung konsequent weitergedacht; der Schritt von “Expedition Autarktis” zu “Neu Asen Land” wirkt trotz 14 Jahren Intervall logisch. Die archaisch-romantisierte Naturverbundenheit älterer Werke weicht einem introspektiveren Ansatz: Die entspannten, teils psychedelischen Momente und die heroischen Männerchöre haben viel von ENSLAVED in ihrer Ära zwischen “Mardraum” und “Below The Lights”.
Auch wenn sie deren Vorliebe für Hammond-Sounds und Siebziger-Prog etwas weniger teilen, haben BERGTHRON über die Jahre eine intelligente und originelle Konzeption von Black Metal entwickelt, die weder etwas mit juveniler Provokation noch mit Schneller-Härter-Böser-Selbstzweck zu tun hat. Jedes Stück auf “Neu Asen Land” ist eine Reise durch fantasievolle Klanglandschaften und spannende dynamische Überlegungen, sodass die halbe Stunde Spielzeit eine sehr kurzweilige Angelegenheit ist.
“Neu Asen Land” ist eine gelungene Rückkehr
Wer mit den vorigen zwei, drei Alben von BERGTHRON etwas anfangen konnte, wird die mit “Neu Asen Land” eingeschlagene Entwicklung aller Wahrscheinlichkeit nach goutieren. Die musikalische Entwicklung und stetig wachsende Reife der Band sind ebenso beeindruckend wie die offensichtlich vorhandenen musikalischen Fähigkeiten. Auf subjektiver Ebene wirken BERGTHRON inzwischen ein Stückchen zu verkopft und um die Ecke gedacht. Das heißt aber weder, dass die Kompositionen am Reißbrett entworfen sein müssen, noch dass das andern Leuten zwingend genauso gehen muss.
Klingt ganz gut. Harmonien die man nicht alle Nase lang im BM hört, kompetent dargeboten. Mal im Auge behalten..