In Zeiten, in denen der kalte Krieg längst beendet ist, ist eine Zusammenarbeit der US-amerikanischen DepriBM-Band BENIGHTED IN SODOM mit dem russischen Label BadMoodMan Music (eng verquickt mit Solitude Productions) nicht wirklich spektakulär.
Das trifft es sogar ohne die Bemerkungen zum kalten Krieg. „Hybrid Parasite Evangelistica“ (den Titel haben sie doch von Silenoz‘ ‚DIMMU BORGIR-Albentitel Generator(TM)‘ erfinden lassen, oder!?) bietet nämlich typisch depressives Schwarzmetall: Ideen, die anderen Bands vielleicht für ein bis zwei Songs reichen oder gleich in die Tonne wandern, werden hier auf fast fünfzig Minuten ausgewalzt: Es gibt monotones Riffing, weitgehend unspektakuläre Lead-Gitarren, ein unsäglich rumpelndes Schlagzeug und viel zu weit im Vordergrund stehenden Gesang, der leider auch nicht besonders gekonnt wirkt.
Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Es lässt sich zwar nicht verleugnen, dass ab und zu tatsächlich so etwas wie ganz ordentliche Melodien auftauchen – die harmonische Unterfütterung bleibt aber blass, abstrus, teils kontraproduktiv. Positiv heraus sticht das Stück „Nightshade & Arsenic“ (wobei mir der Zusammenhang zwischen beiden Giften nicht ganz klar ist…), aber auch nur, weil es ohne metallische Anteile auskommt, mich an die Meeres-Level von ‚Super Mario 64(TM)‘ erinnert und dementsprechend Nostalgie-Punkte einfährt. Kann man das denn als depressive Schwarzwurzel mit seinem Gewissen vereinbaren? Ach ja, zu lang ist das Stück natürlich auch.
Zusammenfassend bieten BENIGHTED IN SODOM auf „Hybrid Parasite Evangelistica“ keine DSBM-Überraschungen – im Gegenteil, die fünf Songs (plus Interludium) liefern eher ein weiteres Beispiel, wie unglaublich öde (und zwar im negativen Sinn) Black Metal aus der schlecht gelaunten Ecke klingen kann.
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