Benighted - Asylum Cave

Review

Galerie mit 18 Bildern: Benighted - Summer Breeze Open Air 2022

Seit nun über zehn Jahren gehören BENIGHTED zur absoluten Speerspitze der Frankreich-Exporte in Sachen Death Metal, gerade die etwas härter gesottene Fraktion in Richtung Deathgrind erfreut sich bisher an fünf gelungenen Studioalben. Nach vier Jahren Pause erblickt nun die sechste Scheibe des Fünfers das Licht der Welt und erneut ist eine Weiterentwicklung im musikalischen und konzeptionellen Sinne erkennbar. Am Mikro gab es zusätzlich ordentlich Unterstützung von Svencho (ABORTED) und Mike Majewski (DEVOURMENT), die dem Ganzen weiterhin eine nochmals abwechslungsreichere Note verpassen.

Im Grunde spricht bereits der Einstieg in “Asylum Cave“ Bände. Ein Wecker klingelt, es tönt inselreife Musik aus den Boxen, es fällt kaum schwer, sich bei dem aktuellen Wetter strahlenden Sonnenschein dazu vorzustellen. Doch dann kommt genau das, was BENIGHTED auf dieser Platte ausmacht: Urplötzlich wird die heile Welt abgedunkelt, man stürzt förmlich in ein nasskaltes Kellerverlies, das die Franzosen erneut mit mächtigen Thrash-Riffs und donnerndem Deathgrind-Gewitter musikalisch untermalen. Thematisch könnte es letztlich kaum analoger sein, denn diese Scheibe handelt von einem schizophrenen, sich psychisch eindeutig neben der Spur befindlichen Protagonisten, der Visionen von einem bewohnten Kellerkomplex im Sinne von Josef Fritzl hegt, der im Jahr 2008 dadurch bekannt wurde, dass er seine Tochter jahrelang in einer Verlieswohnung gehalten und mehrfach vergewaltigt hatte.

BENIGHTED machen diese Düsternis unheimlich gut deutlich und schaffen es meines Erachtens erstmals, ihre instrumentalen Fähigkeiten in eine dunkle Aura zu hüllen, die aber dennoch nichts von ihrer schieren Brutalität und Durchschlagskraft einbüßt. Stattdessen agieren die Jungs variabler denn je, schaffen es sowohl besonders groovig, als auch mal enorm schnell und kompromisslos zu arbeiten – auch von einigen anspruchsvollen Soli bleibt der Hörer auf “Asylum Cave“ nicht verschont. Auch wenn absolute Hits wie etwa auf dem genialen “Identisick“ etwas ausbleiben, präsentieren BENIGHTED mit dieser Platte sicherlich ihr musikalisch und atmosphärisch reifstes Werk, das deutlich über die Grenzen von reinem Spaß-Deathgrind hinausreicht.

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09.03.2011

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2 Kommentare zu Benighted - Asylum Cave

  1. Alex sagt:

    Das Album ist hart. Und geil.
    Warum? Selten so einen genialen Mix aus ultra brutalen Blasts, fiesem gekeife und moderner Produktion gesehen. Jedes Lied an sicht ist geschickt und durchdacht geschrieben und haut einem jedes mal so derbe in die Fresse das es die helle Freude ist! Die Portion groovender Hooks die ich bei manch anderen Deathgrindern vermisse ist hier extrem passend untergebracht; ich sag blos „Let The Blood Spill Between My Broken THEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEETH“

    Arsch geil!

    9/10
  2. dan360 sagt:

    Kann mich dem nur anschließen. Lange nicht mehr gehört, aber versohlt einem wieder von der ersten Sekunde den Allerwertesten!

    9/10