Benediction - Scriptures

Review

Soundcheck Oktober 2020# 2 Galerie mit 13 Bildern: Benediction - Rockharz Open Air 2024

Verrückt, dass BENEDICTION mit “Scriptures” erst ihr achtes Studioalbum auswerfen. Wenig überraschend wäre es indes, wenn reichlich Death-Metal-Jünger anbeißen, denn das neue Material strotzt nur so von allem, was die Truppe aus Birmingham auszeichnet. Aber zurück zur Band-Geschichte: BENEDICTION existieren seit 1989 und in den 90ern veröffentlichten die Zermalmer noch im gewöhnlichen Rhythmus. Erst nach dem sechsten Werk “Organised Chaos” (2001) war damit Schluss: “Killing Music” (2008) ließ sieben Jahre auf sich warten, schlug dafür aber nicht nur bei uns mächtig ein. Für “Scriptures” packten BENEDICTION noch ein paar Jahre drauf – und wieder hat sich die Wartezeit gelohnt.

“Scriptures” von BENEDICTION – tödlicher Fokus

Ein Dave geht, der andere kommt: Neu am Mikro ist der altbekannte Ingram, nachdem Hunt die Band im letzten Jahr verließ. Also keine Experimente. Das lässt sich auch insgesamt schlussfolgern, denn BENEDICTION konzentrieren sich aufs Wesentliche, ohne auch nur in Ansätzen Längen zu präsentieren. Melodische Leads wie in “Embrace The Kill” sind rar, überwiegend walzen und sägen die Riffs in gewohnter und gewollter Manier. Wer eine Veränderung sucht, findet sie vielleicht in der grundlegenden Ausrichtung: Die neuen Lieder rücken noch mehr ins Death-Metal-Zentrum und lassen die etwas ausgeprägtere punkige Attitüde beim Vorgänger. Das alles bedeutet weder Rückbesinnung noch Entwicklung, sondern Fokussierung.

Rundum köstlich nach 12 Jahren Reifezeit

Es ist völlig egal, ob BENEDICTION anno 2020 wie in den Anfangstagen, in der Mitte oder nach „Killing Music” klingen. Viel wichtiger: Sie tönen außen zeitgenössisch und innen nach alter Schule. Mal ehrlich: Wer daran zweifelt, dass die Engländer nach über 30-jährigem Bestehen richtig gute Songs schreiben, sollte sich freiwillig von der Doublebass vermöbeln lassen. Feinheiten bestimmen die Unterschiede, aber allgemein sind und bleiben BENEDICTION ein Garant für qualitativen Death Metal.

Die Sahnehaube von “Scriptures” ist die Produktion und vor allem das Schlagzeug besticht eindrucksvoll. Kaum vorstellbar, dass das Teil auch nur an einem BENEDICTION-Fan vorbeirauscht. Stattdessen hat “Scriptures” auch im engen Kreis durchaus das Potenzial, zu einem Diskografie-Meisterwerk zu avancieren. Ein Anwärter fürs Death-Metal-Jahresalbum ist es sowieso.

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12.10.2020

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Benediction auf Tour

04.04.25metal.de präsentiertBenediction - Tales Of The Triple Death 2025Benediction, Jungle Rot und MasterKulturpalast Hamburg, Hamburg
05.04.25metal.de präsentiertBenediction - Tales Of The Triple Death 2025Benediction, Jungle Rot und MasterDruckerei, Bad Oeynhausen
09.04.25metal.de präsentiertBenediction - Tales Of The Triple Death 2025Benediction, Jungle Rot und Master7er Club, Mannheim
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25 Kommentare zu Benediction - Scriptures

  1. Interkom sagt:

    Über das Punktesystem wurde ja hier schon die eine oder andere Bemerkung losgelassen. Wahrscheinlich wurde schon alles gesagt, bloß noch nicht von jedem. Deshalb hier die metal.de Death-Metal-Punkteverteilung:
    1-3 Durchschnitts-Death-Metal
    3-5 guter Death Metal
    5-7 sehr guter Death-Metal
    8 Death-Metal Platte des Jahres (siehe oben)
    9 bestes Death-Metal Release aller Zeiten
    10 eigentlich gar kein Death-Metal, aber der Bassist hat mal in einer Death-Metal Band gespielt

  2. ClutchNixon sagt:

    Geile Mische aus dem unterbewerteten „The dreams you dread“ und „Grind Bastard“. Wird sich zeigen, was ich auf lange Sicht öfter hören werde. Das hier, oder die letzte Memoriam

    8/10
  3. Watutinki sagt:

    Die hier als Sahnehäubchen betitelte Produktion ist auch wirklich nicht mehr als das, ein Häubchen… aus Sahne.
    Sauber produziert, alles glänzt und strahlt, da ist kein einziges Staubkorn zwischen die Gitarrenseiten zu finden.
    Am Schlimmsten finde ich aber das Schlagzeug, im gefühlt immer gleichen, langweiligen Takt. Akustisch platt und einfach langweilig. Wahrscheinlich reine Geschmacksache, aber brachial geht für mich anders. Aber vielleicht wollen sie gar nicht brachial klingen, vielleicht soll die Musik den Zuhörer umschmeicheln. Wer weiß das schon.
    Überhaupt dürfte es Benedictions neustes Werk, vor einem Album, wie es zuletzt Morbid Angel fabrizierte, vor Angst und Ehrfurcht auf die Knie ziehen.
    Mag seine Fans haben, ich selbst bin aber froh, dass derart glatt gebügelter Death Metal eher die Ausnahme ist. Zumindest wenn man sich auf anderen Labels umschaut.

    5/10
  4. doktor von pain sagt:

    Das Album ist via Nuclear Blast erschienen, natürlich musst du die Produktion doof finden. Sonst wäre das ja ein Pflichtverstoß.

  5. Watutinki sagt:

    Wenn Du schreibst, dass ich mit der NB typischen Produktion bei Death Metal Alben wenig anfangen kann, weil es wieder einmal auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zielt und Ecken und Kanten komplett glatt schleift, dann stimme ich dir zu. Angehört habe ich mich das aber schon, zumindest versuche ich fair zu urteilen.
    Ist zwar kein Death Metal, aber bei Oranssi Pazuzu hatte ich bspw. nichts zu meckern. Die haben eines der besten Alben dieses Jahr rausgebracht. Auf dem Label NB! Ganz so einfach mache ich es mir also nicht.

  6. nili68 sagt:

    Ja, sogar mir gefällt das einigermaßen, was man wohl als Zeichen sehen könnte, dass das kein guter Death Metal ist.. ^^

  7. doktor von pain sagt:

    Das hast du schön gesagt. 😀

  8. Watutinki sagt:

    Wenn ich mir so die letzten drei Alben auf NB anhöre, die ich kenne, also Nile, Enslaved und Bendediction, das ist produktionstechnisch alles das gleiche Wischiwaschi. Früher haben sie halt jedem Album u.a. das gleiche Cover verpasst, heute stülpen sie „allem“ die gleiche Weichspül-Produktion über. Wobei, nicht erst seit heute.

  9. BlindeGardine sagt:

    Schönes Oldschool-DM-Album, hatte ich so von Benediction eigentlich gar nicht mehr erwartet. Klar, großer Anspruch geht anders, aber Laune machts trotzdem. Und die Produktion knallt ordentlich, grade das Schlagzeug donnert gar wunderbar. Das muss so!
    Gibt also wenig zu meckern, außer man heißt Watutinki, der muss das natürlich kacke finden, inklusive der ewig gleichen Leier. Man könnte fast sagen er ist mit seinen Kommentaren zu NB-Alben mindestens so experimentierfreudig wie Benediction.
    Btw, wo bleibt eigentlich die Rezension zur neuen Necrophobic?^^

    8/10
  10. Watutinki sagt:

    Wenn dir das Schlagzeug echt gefällt, alles gut. Mir klingt’s halt zu sehr nach… Schlagzeug. ;))
    Ich nehme dann gerne für mich auf, dass es scheinbar seine Fans findet und daher seine Berechtigung hat, so wie es ist.

  11. daniel sagt:

    …man kann über das scheiss virus jahr sagen was man will aber die neuen platten im death und black bereich sind für mich eine wahre freude !! wer death metal mag kann dieses album nicht schlecht finden !! dieses nb gejammer ist kaum zu ertragen und eine beleidigung für einer der grössten bands für dieses genre !! kann halt nicht alles klingen wie die letzte morbid angel ..🙄

    9/10
  12. Watutinki sagt:

    Na ja, die Morbid Angel sehen ja auch einige als Rohrkrepierer an und haben das auch entsprechend bewertet und kommentiert. Ist doch auch völlig in Ordnung, erwarte und will auch auch gar nicht, dass es jeder mag. Aber loben und kritisieren sollte erlaubt bleiben.

  13. BlindeGardine sagt:

    @Watu
    Kritik ist ja auch völlig in Ordnung, nur leider stößt deine Kritik halt irgendwie immer ins selbe Horn und auch wenn du das mit deiner Oranssi-Pazuzu-Referenz gerne anders darstellen möchtest, so fehlt dir was NB-Veröffentlichungen angeht jegliche Objektivität. Wenn man einen Kommentar von dir unter einer NB-Kritik sieht, weiß man eigentlich schon vorher exakt was drinsteht. Das hat schon was Pathologisches. Dir geht es ja auch offensichtlich primär um das Label, so dass die Band um die es geht eigentlich nur verlieren kann.

  14. ClutchNixon sagt:

    Nah. Schlechter Nilimann, aber guter, grooviger DM. So wird ein Schuh daraus 😉

  15. Watutinki sagt:

    @BlindeGardine: Du hast recht, das sich da meine Kritik gleicht. Aber ich höre mir die Mucke an und komme zu dem ehrlichen Ergebnis, welches ich immer wieder mitteile. Was kann ich denn mehr tun?
    Für mich ist erklärbar, weshalb die meisten Bands auf NB so eine Produktion übergestülpt bekommen. Das ist ja kein Zufall. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass ich gerade bei diesen Bands i.d.R. die bekannte Kritik ansetze. Ich mache das aber nicht direkt vom Label abhängig. Es ist eher so, dass viele Bands auf diesemn Label, interessanterweise relativ gleich klingen. Und dann auch leider so, wie ich es überhaupt nicht mag – möglichst ohne Ecken und Kanten.

    Ich könnte diese Bands auf diesem Label natürlich jetzt einfach ignorieren. Letztlich habe ich aber immer Mal die Hoffnung, dass eine Band diesen Zirkus nicht macht. Eben eine Band wie Pazuzu.
    Aber auch wenn es anders klingen mag und ich natürlich NB einiges unterstelle, das für mich recht offensichtlich ist: Letztlich ist das nur meine Meinung und Geschmäcker sich verschieden. Und ich habe meine Meinung zu Benediction auch noch in keinem einzigen anderen Review bestätigt gesehen. Von daher…

    Da ich normalerweise Waldschrat Mucke aus den finstersten Ecken Norwegens höre, habe ich da vielleicht einen anderen Anspruch an eine gute Death Metal Produktion. Weiß mir das auch nicht anders zu erklären.

  16. nili68 sagt:

    >Nah. Schlechter Nilimann, aber guter, grooviger DM. So wird ein Schuh daraus 😉<

    Von mir aus auch das. 😀

  17. BlindeGardine sagt:

    @Watutinki
    Warum du dir immer wieder Musik von einem Label antust, dessen Musik zu offenbar zu 90% nicht magst, ist natürlich deiner persönlichen masochistischen Ader überlassen. Gehört ja zum Teil auch zur Black-Metal-Kultur.

    Allerdings spielen Benediction diesen Sound hier halt auch schon seit gefühlten 100 Jahren und können zumindest seit „Transcend The Rubicon“ auch ne dicke Produktion auffahren, die zu dieser Spielart des Death Metal schlichtweg dazu gehört. Das kling auf der aktuellen Platte nicht groß anders als vor fast 30 Jahren. Also ja, ich behaupte mal du hast zumindest an diese Art Death Metal falsche Ansprüche, die aber auch rein gar nichts mit Nuclear Blast zu tun haben.

  18. BlindeGardine sagt:

    Oder anders: ich habe gemerkt, dass ich mit den Bands auf I, Voidhanger Records fast durch die Bank weg überhaupt nichts anfangen kann, nem Bekannten von mir gehts mit 20 Buck Spin so. Wenn ich dem was von diesem Label empfehlen will sagt der gleich „Hau ab!“ und umgekehrt. Ich habe ehrlich gesagt noch nie den Drang verspürt, mir jedes neue Release aus dem Hause I, Voidhanger anzuhören, nur um dann meinen zuverlässig negativen Senf dazu abgeben zu können.
    Klar kannst du das natürlich tun, aber das ist ja weder für dich noch für irgendjemanden sonst in irgendeiner Weise konstruktiv oder auch nur angenehm.

  19. Schraluk sagt:

    Ich hab ja auch immer was über NB zu mosern und ich kann da viel @Watutinki verstehen. Ist ja nicht so, dass man komplett an NB vorbei kommt. Dafür releasen die Scheiben auf die ich Bock hab. Sei es jetzt die Enslaved, die Benediction, Oranssi Pazuzu oder Memoriam letztes Jahr. Aber mich ärgert es auch, dass jede Band und jeder Stil mit dem selben Sound überschüttet wird. Das geht nicht. Wie viel größer wäre die ‚Urgard‘ hätte sie einen individuellen Enslaved-gerechten Sound? Aber das ist der selbe glattgeschliffene Sound wie bei Witchery oder selbst bei ner Hardcore Platte wie Une Misere. Geht nicht. Sagte ich schon. Ist komplette Verarschung und es nervt mich das viele Bands zu den gehen, obwohl man das karrieretechnisch ja auch verstehen kann.

    Nicht verstehen kann ich, warum man jetzt unbedingt eine Benediction nehmen muss, um das Label Dilemma auseinanderzunehmen. Die ham schon immer so geklungen😂. Auch vor NB. Echt. Benediction hatten schon immer den NB Sound, die sind der NB Sound. Benediction machen diese DM-Sound, den findest du gut oder eben nicht. Ich will genau das. Wenn ich die LIK höre, will ich diesen Sound. Von Dismember will ich genau immer diesen Sound und nix anderes. Wie man von Waldschrat-BM soundtechnische Ansprüche an eine DM Band der Sorte Benediction stellen kann, ist mir nach ‚Transcend The Rubicon‘, ‚Grind Bastard‘ und ‚Killing Music‘ schleierhaft. ‚Subconscious Terror‘ und ‚Dark Is The Season‘ kommen nie nie wieder. Von Benediction. Ist ja aber auch schon lang her.

    @Watutinki Ich mag dich. Du bist ein Musik Spinner❤️

  20. Schraluk sagt:

    Nur 7 Punkte. Viel zu wenig BM

    7/10
  21. Watutinki sagt:

    BlindeGardine: „Warum du dir immer wieder Musik von einem Label antust, dessen Musik zu offenbar zu 90% nicht magst, ist natürlich deiner persönlichen masochistischen Ader überlassen. Gehört ja zum Teil auch zur Black-Metal-Kultur.“

    In Zeiten, in denen man in nahezu alle Alben reinhören und sich einen guten Eindruck verschaffen kann, ist das finde ich nicht ganz so abwegig.
    Prinzipiell gefällt mir die Musik, die auf dem neuen Benediction, Enslaved oder Nile Album veröffentlich wurde, recht gut. Von daher sind das also durchaus Bands, deren Alben mir gefallen könnten. Letztlich ist das daher der Grund, weshalb ich mir das noch antue. Die Hoffnung stirbt zuletzt, wobei man (ich) diese bei NB tatsächlich nahezu vollständig begradigen sollte. Zuletzt haben sie ja sogar My Dying Bride komplett verhunzt und das ist eine Band, da hätte ich meine Hand für in’s Feuer gelegt.

    BlindeGardine: „Also ja, ich behaupte mal du hast zumindest an diese Art Death Metal falsche Ansprüche, die aber auch rein gar nichts mit Nuclear Blast zu tun haben.“

    Außer vielleicht, dass NB sich genau solche Bands raussucht?
    Mir gefällt halt nicht, dass NB i.d.R. ein Garant dafür sind, dass „alle“ Ecken und Kanten in der Produktion abgeschliffen sind. Und dabei ist es völlig egal, welchen Musiktil man betrachtet. Von daher ist es denke ich nicht so weit hergeholt, den Eindruck zu erhalten, dass die Musik auf diesem Label einfach immer wieder zurechtgeschliffen wird, um den kleinsten gemeinsammen Nenner zu bedienen. Jedes Album, egal welches Genre, erhält typischen NB Sound. Natürlich in unterschiedlichen Variationen.

    In Einzelfällen mag man damit sicher auch bestimmen Bands unrecht tun, weil die Musik von vornehrein so gedacht war. Kann sein, dass das auf Benediction zutrifft. Deshalb gefällt es mir zwar immer noch nicht, aber ist halt Geschmacksache.

    @Schraluk: Den Spinner nehme ich gerne! :))
    Aber freue mich, dass du einige Dinge nachvollziehen kannst. Das ich nerve weiß ich, aber deswegen muss ich ja nicht still sein. ;))

    Ich denke der „Waldschrat-BM Sound“ hat meine Hörsensibiität schon etwas geprägt. Wenn etwas brachial sein will (und bei Death Metal ist davon auszugehen), dann gehört für mich auch eine entsprechende Produktion dazu. Und wie ein rauher Sound zu klingen hat, habe ich quasi beim BM „gelernt“. Death Metal höre ich erst seit ca. 2 Jahren, weshalb ich die Geschichte von Benediction nicht beurteilen kann. Ich beurteile den Sound quasi im hier-und-jetzt.

  22. BlindeGardine sagt:

    Aber dieser NB-Sound von dem ihr da redet, also nicht unbedingt roh, sehr voluminös und sagen wir mal durchproduziert, das hat mit NB doch eigentlich überhaupt nix zu tun. Das ist halt eine „moderne“ Produktion, die sich natürlich auch irgendwie an ein breiteres Publikum richtet und vermutlich auch eher wenig auf die Befindlichkeiten des Underground-BMlers gibt. Aber die findet man auch bei zig andren Bands auf zig andren Labels. Fast alle Bands auf Century Media gehen z.B. produktionstechnisch ähnliche Wege, bei Season Of Mist verfolgen die meisten Bands ebenfalls eher einen fetten aber sicherlich nicht unbedingt kantigen Sound. Oder auch Napalm Records. Warum wird da nie grundsätzlich übers Label gemosert?
    Und bitte nicht falsch verstehen, ich steh auch nicht nur auf diesen sauber produzierten Kram. Ich mag meinen Heavy Metal und Hard Rock z.B. eher analog knisternd und je nach Spielart kann Death Metal für mich auch gerne mal richtig ekelhaft modrig klingen. Klar, dem scheppernden Elektrorasierersound früher Darkthrone und allem was dazu gehört kann ich wenig abgewinnen, aber letztlich hängt der Sound dann auch einfach wirklich etwas von der Musik ab, die man da grade hört.
    Bei Watutinki habe ich halt das Gefühl es müsse einfach alles roh klingen und kantig klingen, weil er das so vom Black Metal kennt. Ob das nun bei ner Band wie Benediction passt oder nicht.

  23. Watutinki sagt:

    Du sprichst vom modernen Death Metal Sound. Aber ist es jetzt wirklich modern, alle Ecken und Kanten bei einer Produktion abzuschleifen und fett erklingen zu lassen?
    Ich will dem nicht widersprechen, ich habe da nur persönlich eine andere Meinung dazu. Für mich ist das vor allem eine möglichst kommerzielle Ausrichtung. Natürlich erreicht man mit einer rauhen Produktion nicht so viele Leute, wie mit einem fett produzierten Album.

    Für mich ist das eine rein ästhetische Frage und damit auch die wichtigste Herangehenswiese für mich. Welche Produktion würde ich aus ästhetischen Gesichtspunkten, und Ästhetik bezieht sich ja nicht nur auf die Optik, einem derartigen Death Metal Album unterlegen?
    Der Sinn für die Ästhetik bringt für mich das zum Vorschein, was ein Kunstwerk vollumfänglich macht.

    Und vom Grundthema ausgehend, wo es sich bei Death Metal selten um Gänseblümchen dreht, ist ein fett, glasklar, steril produziertes Death Metal Album, aus ästhetischen Geischtspunkten heraus, nicht unebdingt überzeugend.

    Bei anderen Labels fällt mir das nicht unbedingt so auf. Ich hatte das nie das Gefühl, dass ein Label allen ihren Bands eine Art Erfolgsformel überstülpt. Was nicht bedeuten soll, dass es das nicht auch bei anderen Labels geben mag. Vielleicht machen es NB nur erfolgreicher, als andere. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur dreister, als andere.

  24. Schraluk sagt:

    @BlindeGardine Finde ich nicht, gerade auch bei den genannten Labels. Hör dir mal ne Implore oder eine Voivod bei CM an (oder das neu gemasterte Sanctuary Vinyl). Das ist ein individueller Sound für die jeweilige individuelle Band. Dick produziert und gemastert, soundtechnisch großartig. Aber eben im Kontext, was ‚dick‘ in Bezug auf den jeweiligen gefahrenen Film bedeuten muss. Ich will keine Napalm Death mit Aborted-Sound. Was soll ND mit solch cleanem Gedöns (und ich finde beide Bands und deren Soundarchitektur spitze!).

    Season Of Mist. Vergleich mal soundtechnisch ne Erdve (völlig unterbewertetes Album übrigens) mit ner Altarage oder Horrendous.

    Du könntest jetzt wahrscheinlich genauso einzelne Bands von NB nennen und das selbe sagen und du hättest vermutlich recht. Aber bei mir ist das seit langem ein abgespeicherter Fakt. Du legst das Vinyl auf, setzt die Kopfhörer auf die Ohren und musst nichts einstellen. Keine Höhen, keine Mitten, keine Bässe, kein Loudness. Läuft immer perfekt mit dem gleichen Sound, den gleichen Spitzen und Werten. Find ich doof und selten überrascht mich der NB Sound, was schade ist. Denn der Sound macht mindestens ein Drittel meiner Leidenschaft aus. ‚Altars Of Madness‘ war für mich eine der größten Freuden im Leben. Dieser Sound, der so dermaßen zu dieser Band passte. ‚Left Hand Path‘ hätte man auch einen ‚Persecution Mania‘ Sound verpassen können, sie wäre dann aber nicht heilig.

  25. Watutinki sagt:

    „Denn der Sound macht mindestens ein Drittel meiner Leidenschaft aus.“

    Das kann ich absolut nachvollziehen, ich bin da mittlerweile bei gefühlt 50 %.
    Habe aber den Eindruck, dass das viele nicht in der Art gewichten und daher wohl etwas kompatibler sind, was die Anzahl an „hörbaren Alben“ angeht.
    Leider wird man dann natürlich mit der eigenen Kritik häufig kontrovers aufgenommen und hat damit einen schwierigen Stand.
    Aber was solls… :))