Beneath My Feet - In Parts, Together

Review

BENEATH MY FEET aus dem nördlichen Teil Schwedens haben bisher 2016 ein Album namens „Origins“ in Eigenregie veröffentlicht und danach unter anderem mit einer Tour als Support von THE UNGUIDED 2018 auf sich aufmerksam gemacht. Nun hat die Metalcore-Band einen Vertrag mit dem Label Noble Demon unterschrieben und kann dadurch ihr neues Album „In Parts, Together“ einer breiteren Masse zugänglich machen.

BENEATH MY FEET – Gibt es eigentlich schon Swedencore?

Die Liste an Bands aus Schweden, welche leicht poppigen Metalcore und Melodic-Death-Metal mit verboten catchy Refrains spielen ist lang. DEAD BY APRIL, AMARANTHE, DEMOTIONAL und die bereits erwähnten THE UNGUIDED schlagen da alle in eine Sparte und die Qualität der Veröffentlichungen reicht meistens von gut bis herausragend. BENEATH MY FEET reihen sich hier in die Liste mit ein und verbinden aggressive Strophen mit überwiegend clean gesungenen Refrains.

Dabei weiß die Truppe schon gleich mit dem Eröffnungsdoppelschlag „Caught In A Hurricane“ und „Dig My Grave“ zu überzeugen, die Refrains bleiben direkt im Kopf hängen und die Songs laden zum Mitsingen und -moshen ein. Wie viele ihrer Kollegen setzten auch BENEATH MY FEET vermehrt elektronische Elemente in den Songs ein, welche diese ergänzen, aber nicht dominieren, wie beispielsweise in „Dead Equal“.

Thematisch hat sich die Band mit den schweren Themen Missbrauch, Trauma, Ängsten und Trauer auseinandergesetzt, persönliche Erfahrungen sollen auch mit eingeflossen sein. Diese Erlebnisse hinterlassen Narben, die Band möchte jedoch durch das gemeinsame Verarbeiten stärker aus ihnen hervor gehen.

Schön ist auch, dass selbst die ruhigeren Stücke wie „Far From Home“ ohne zu viel Schmalz daher kommen, aber trotzdem emotional wirken. Dass dieser Song gegen Ende noch ein wenig aufdreht und so zu einem fulminanten Finale geleitet wird, steht ihm wirklich gut zu Gesicht. Zu soft wird es im weiteren Verlauf des Albums auch nicht, nur „Departure“ schlägt noch eine längere Zeit etwas ruhigere Klänge an, aber ebenfalls ohne in Zuckerwatte zu ertrinken.

„In Parts, Together“ ist ein stimmiges Labeldebüt geworden

Mit „In Parts, Together“ könnten BENEATH MY FEET auf dem Radar von deutlich mehr Modern-Metal-Fans als bisher landen und das zu Recht. Sie schwimmen nicht nur auf einer Trendwelle mit, sie setzen in einem seit mittlerweile über einer Dekade eigens existierenden Subgenre eine eigene Duftnote und sorgen damit für eine der ersten Core-Empfehlungen des Jahres.

07.01.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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