Da hat Century Media ein richtig heißes Eisen im Feuer: BELZEBUBS sind innerhalb (und außerhalb) der Metalszene hinreichend bekannt als die gleichnamigen Comicstrips des Finnen JP Ahonen. Die knapp 250.000 Facebook-Follower sprechen für sich, die familienfreundlich-ironischen Erzählungen sind ein echtes Phänomen, das man sich alsbald auch in Buchform in das Regal stellen kann. Und nun machen die BELZEBUBS obendrauf auch noch Musik. Also die Charaktere aus der Bilderreihe. So richtig und in echt. Eigentlich ziemlich naheliegend, oder?
BELZEBUBS: Vom Comic zur echten Band
Die in den Comics immer wieder auftauchende Band bekommt damit einen richtigen Output. Verborgen hinter Pseudonymen wie Hubbath und Sløth haben sich reale Musiker zusammengefunden, um eine erste Single – „Blackened Call“ – einzuspielen. Wer hinter diesen Pseudonymen steckt, bleibt im Verborgenen – GHOST-Maskerade mit Strichmännchen quasi. Allein der Bekanntheitsgrad der Comicreihe sollte aber für einen ordentlichen Anschub des musikalischen BELZEBUBS-Ablegers sorgen.
Beim Start dieses Projektes wurde dann auch nichts dem Zufall überlassen. Dan Swanö, allseits bekannt für seine vielfältige Produzententätigkeit von OPETH bis MARDUK, ist mit an Bord, einen Drei-Platten-Vertrag bei Century Media hat man auch gleich in der Tasche. „Blackened Call“ ist nun der Vorgeschmack auf das für Februar 2019 angekündigte Debütalbum – und ist damit nicht mehr als ein erstes Lebenszeichen in 7″.
„Blackened Call“ = Blackened Death Metal – oder deathiger Black Metal?
Wer jetzt allerdings aufgrund der Charaktergestaltung mit eisigem Black Metal – IMMORTAL-Style – gerechnet hat, der wird wohl enttäuscht. BELZEBUBS spielen eine melodische Mischung aus Death Metal und Black Metal, der druckvoll und glatt aus den Boxen schallt. AT THE GATES und EDGE OF SANITY sind herauszuhören, gaaaaanz alte AMON AMARTH und *räusper* auch INSOMNIUM, eine ziemlich erfolgversprechende Zusammenstellung und ziemlich passend zu Dan Swanö. Der zweite Titel der Vorab-Single nennt sich „Maleficarum – The Veil of the Moon Queen Part I“ und ist ein orchestrales Instrumental-Stück – nette Dreingabe, aber eher unscheinbar.
BELZEBUBS haben schon ganz bescheiden angekündigt die (Unterwelt-)Welt übernehmen zu wollen. Wenn das kommende Album hält, was dieser Appetithappen „Blackened Call“ verspricht, dann sollten die vier Herren von BELZEBUBS bei ihrem Streben kaum aufzuhalten sein.
Wird schon genug Idioten geben, die das wieder abfeiern. Ärgerlich.
Na ja, ist zumindest weniger albern als Babymetal…
Inwiefern? Genauso albern könnte ich verstehen, aber siehst du hier einen Aspekt, der nicht albern ist?
Die Musik an sich macht auf mich einen weniger albernen EIndruck, nicht die Präsentation. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich von dem geposteten Video und/oder Lied begeistert bin, denn das ist nicht der Fall.
Ich will Babymetal auch nicht verteidigen, die sind schon sehr streitbar, aber (Black) Metal in’s Lächerliche zu ziehen finde ich wesentlich verwerflicher. 😀
Ich finde Witze über Black Metal gut, so lange sie denn gelungen sind. Aber diese Musik hier ist ja nicht mal Black Metal.
Sie spielt aber mit Black Metal-Ästhetik und die Kids denken das dann und diese Kids gründen widerum Bands… wehret den Anfängen!!
Und Chronos von Venom meckert rum, dass das, was seit den 90ern in Norwegen als Black Metal verkauft wird, eigentlich gar kein richtiger Black Metal ist. Alice Cooper hingegen findet die bösen Pandas sehr amüsant, wie er mal in einem Interview sagte.
Alice Cooper, Chronos… was sagt Merkel eigentlich dazu?
„Black Metal ist für uns alle Neuland.“
Das Ding hat allerdings mit Black Metal, wie es im Video suggeriert wird, nix zu tun. Nur weil die Gitarren nicht tiefer gestimmt sind macht es daraus noch keinen BM. Amon Amarths Patenschaft lässt sich hierbei nicht von der Hand weisen. Für mich passt der Kontext zwischen Bild und Musik als „Szenekenner“ nicht zusammen. Ob ich allerdings Zielgruppe bin, bezweifel ich.
Mit Comics kann ich wenig anfangen daher fehlt mir der konkrete Bezug.
Wäre mal gespannt auf ein komplettes Album. Dann gucken ich mal was ich ich davon halte.
Sicher wird’s seine Freunde finden, Qualität kann man der Sache jedenfalls nicht absprechen.
Was für Qualität? Aus künstlerischer oder aus handwerklicher Sicht? Egal, macht für die meisten eh keinen Unterschied…
Im Black Metal werden die Gitarren sogar fast nie (richtig tief) runtergestimmt, das macht man eher im Death Metal.
@ d.v.pain ,So sollte es auch gemeint sein.
…zur Qualität noch, an der Produktion gibt’s nun mal nix auszusetzten und der Titel selbst, würde auf einem Amon Amarth Album nicht negativ auffallen …bis auf die nicht tiefer gestimmten Gitarren, hihi.
Achje wie sich manch ein trveheimer wieder direkt getriggert fühlt. Klar ist das kein „richtiger“ black metal, aber ich glaub der richtige black metaller soll hier auch gar nicht angesprochen werden. Ich denke das genre hat katzenfotos von fenriz und hip hop videos von satyricon überlebt, da wird es auch die metalvetsion dr gorillaz überstehen.
Musikalisch ist das ganze allerdings gar nicht so schlecht, man darf es halt nicht zu ernst nehmen oder kalte nordische raserei erwarten, nur weil eine gewisse ästhetik das suggerieren mag. Behemoth z.B. treten auch mit corpsepaint und haste nicht gesehen auf, black metal spielen die aber auch eher nicht und online verkauft der nergal satanischen cafe und diabolisches bier.
Vergiss nicht die Frisuren aus der Hölle!
Nörgl hat nämlich auch einen Friseursalon.
Noch schlimmer finde ich aber die, die für alles Verständnis haben. Feminazis, SJWs, Homos, Transen, untrven Black Metal…
Es ist nicht so, dass mir das jetzt die Lebensfreude verhagelt, aber man darf ja wohl schon mal sagen, dass man das scheisse findet, jawoll!!
Uiuiui…ob nun ernst gemeint oder Zynismus…uiuiui….
Alles was uns triggert hat immer etwas mit uns selbst zu tun.
Also Röckchen an, Intoleranz aus!
„Leute wie dich können wir hier nicht besonders leiden!“
„Jetzt beruhig dich, Skeeter, er tut doch keinem was.“
Ich glaub er schreibt eh nur noch um anzuecken. Jaja, die pubertät hat uns damals alle kalt erwischt…
Nur ist der Großteil von uns da irgendwann auch wieder rausgekommen.
Oh, ferndiagnostizierende Sozialpädagogen..
Ich habe einen garantiert echten Doktortitel, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.
Scheisse, wie komme ich da jetzt raus.. 🙁
Der Titel geht ungefähr auf das Jahr 2005 zurück, die Geschichte wird dir gefallen. Damals hatte ich eine Band, und wenn wir herumalbern wollten, haben wir uns bei der Probe in die Black-Metal-Combo „Nordischer Zorn“ verwandelt. Der Drummer hat Blastbeats gespielt und wir haben dissonantes Zeug auf unseren Instrumenten geschrubbt. Dazu kreischte der Sänger unverständliches Zeug ins Mikro, so was wie Texte gab es aber tatsächlich: Die Lieder hießen u.a. „Leichenwasser im Taufbecken“ und „Jungfrauenschändung auf dem Beichtstuhl“. Wir haben uns außerdem Pseudonyme für uns ausgedacht, so hießen wir Oberst Krieger, Herzog Igzorn, Baron Senfgas – und eben Doktor von Pain. Insgesamt gab es „Nordischer Zorn“ nur für ein paar Stunden, aber es war ein großer Spaß.
Wow, ’ne Mischung aus Excrementory Grindfuckers und Nebelmacht. Das hätte groß werden können. 😀
Was habt ihr denn sonst für Musik gespielt?
Nachtrag:
Für solche Späße wie bei deiner ehemaligen Band bin ich durchaus zu haben. Ihr (oder ähnliche „Projekte“) hattet ja nicht vor, damit reich zu werden oder so, sondern es war halt wirklich nur ein Spaß.
Wohingegen Belzepups oder Dimmu Borgir/Satyricon mit 100köpfigem Orchester ja noch irgendwie als Black Metal verkauft (Haupthrund) werden und Ernsthaftigkeit (zuminest letzte beide) vortäuschen.
Klar, First World-Problems..
Eigentlich haben wir so eine Art Alternative Metal gespielt, mit Hang zum Melodic Death. Ist lange her. Aber trver als Nordischer Zorn geht’s nicht: Wir haben unter dem Namen nie eine Platte veröffentlicht und sind auch nie live aufgetreten.
Valfar von Windir ist im Schneesturm erfroren, das ist die Blaupuse für Trveness… zumindest im Abtreten. da man als (richtiger) Black Metaller das Leben ja aber eh hasst, passt das schon.
Also wäre es am trvesten, sich noch in dem Moment umzubringen, in dem man sich entschließt, Black-Metaller zu werden. Für den Schnellsten unter ihnen gäbe es dann sogar einen Eintrag im Guinness-Buch.
Das hier ist übrigens auch so richtig true:
https://www.youtube.com/watch?v=v7SQzHSKA9I
Das traurige ist, dass das auch nicht alberner ist als Old School BM Videos 😉
@nili68
Ich bin mir fast sicher, dass Valfar nicht absichtlich und aus Selbsthass in einem Schneesturm erfroren ist. Da gibt es mit Sicherheit einfachere Methoden. Wenn das Unterschätzen schlechter Witterung allerdings der einzig würdige Tod für den wahren Black Metaller ist, ja dann….
Immer noch besser als Dimmu Borgir oder Belzepups. Hat ja schon unterschwellig etwas dadaistisches. 😀
Ja, es wäre trve, sich (aus den richtigen Motiven) umzubringen. Ritzen gilt aber auch… und jetzt bitte keine Emo-Kommentare!!
@BlindeGardine
Ja, wahrscheinlich war der auch einfach besoffen oder so… oder Schicksal, um noch trve abzutreten, weil die Musik auch langsam untrver wurde im Gegensatz zu den Frühwerken Sóknardalr und Arntor. Die waren aber so großartig, dass die dunklen Lords erbarmen hatten, ehe die enden wie Dimmu.
Lol, wie die Emos!
Ich wußte es. Manche kommen aus der Pubertät eben nie raus. 😀
Mit Doktors nordischer Zorn kann ich zwar nicht ganz mithalten, aber zum Thema true bandnamen kann ich auch was beitragen.(kann aber sein dass ich das hier schon mal erzählt hab)
Wir hatten mal eine Sludge Ausgeburt (Band,Projekt, Spassprojekt- trifft irgendwie alles nicht ganz zu) namens Lucky Flowers. Das ganze ist im Schwedenurlaub entstanden, wo wir unsere Instrumente an einem See aufgebaut und gegen die Natur musiziert haben. Wir hatten sogar ein Maskottchen:
Eine kotzende Sonnenblume namens Vomitinchen.
Trver gehts jawohl nicht.
Nachtrag: ursprünglich hießen wir Dolly Bastard and the Cocksuckers from hell.
Das war uns aber zu sperrig für die großen Bühnen dieser Welt..
Das ist gut, man muss der Natur auch mal zeigen, wer die Hosen anhat. In Sachen sperrige Bandnamen kann ich mithalten: Unser damaliger Drummer und ich haben man aus Jux und Dollerei irgendwelche Sachen aufgenommen, die uns gerade in den Kopf gekommen sind, Songwriting on the fly sozusagen. Das taten wir unter dem Namen The Raped Squirrels From the Sixth Cirlcle of Hell.
*mal
Ganz genau, die dumme Sau!
Das hat aber nicht ganz funktioniert, wir haben damit sogar einen Elch angelockt.
Schade dass wir uns erst jetzt darüber unterhalten, wir hätten ja damals abwechselnd die Marder Support Tour eröffnen können…
Vergewaltigte Eichhörnchen und kotzende Sonnenblumen sind ja so etwas wie Artverwandte.. 😉
Und kommen beide aus der Hölle.
So ist es.
Aber das kann ja nicht das einzige Kriterium sein, sonst müsste ich ja auch mit Alice Weidel auftreten.
Auch wenn die im Prinzip die Mischung aus vergewaltigtem Eichhörnchen und kotzender Blume ist..