Belphegor - Pestapokalypse VI

Review

Kann man eigentlich ein wahrhaft schwarzes, infernalisches Black/Death Metal Gewitter passender titulieren als „Pestapokalypse VI“, das neue, majestätische Machtwerk der Salzburger Institution BELPHEGOR? Den schwarzen Tod haben sich Helmuth und Sigurd als Namensgeber für ihr neuestes, sechstes Studioalbum auserkoren.

Und wie auch die große Pestpandemie im 14. Jahrhundert, welche große Teile der europäischen Bevölkerung dahinraffte, wütet der neue Hassbrocken wild und erbarmungslos, furchtbar und schrecklich. Die Szeneveteranen sind dabei ihrem Stil treu geblieben und lassen ein Feuerwerk an Riffs, technisch todesmetallische als auch schwarzmetallisch klirrende, auf den Hörer los. Pest, Teufel, und Apokalypse, die Themen werden in gewohnter Weise vehement runtergeprügelt. Jedoch zeigen sich nunmehr einige neue Facetten im stürmischen und blasphemischen Sound. Zwischen purer Raserei und einigen (manchmal richtig schleppenden) Mid- sowie Uptempoparts haben nun auch richtig gute, mitreißende melodische Gitarrenleads Einzug gehalten, welche das Ganze ein Stück epischer klingen lassen und für Abwechslung sorgen. Doch keine Sorge, gerade durch die gekonnten Tempovariationen wird die Brutalität und Aggression des Materials sogar noch gesteigert. Und so manche dunkle Harmonie klingt einfach nur kalt und krank. Der Gesang pendelt wie immer zwischen Grunts und Screams, wobei Helmuth noch einige starke Chor-Chants eingebrüllt hat. So sieht positive Weiterentwicklung aus! Selten wurde die Apokalypse so packend inszeniert.

„Pestapokalypse VI“ ist ein Album voller infernalischer Atmosphäre, in welchem sich Killersong an Killersong reiht. Die Beiden Flitzefinger Helmuth und Sigurd haben den abwechslungsreichsten Release ihrer bisherigen Kariere abgeliefert, welcher noch durch eine vernichtende Produktion von Andy Classen veredelt wurde.

19.10.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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