Auweia, ganz schön kratzige Produktion. Das war eigentlich mein erster Gedanke, als die Scheibe der Berliner-Combo in meinem CD-Player rotierte. Na ja, es ist „nur“ eine Promo und der Info-Flyer klärt darüber auf, dass in einem Proberaum aufgenommen und auf ein Mastering bisher verzichtet wurde. Ok, das erklärt vieles. Also beschränken wir uns besser auf das Wesentliche. Ich kann leider nicht ganz den Enthusiasmus teilen, den Kollege Him bei dem Bellgrave-Vorgänger-Scheibchen „Hard Blues 1“ hatte, denn vielfach rattern die Songs einfach nur so runter. Das „stets lauern frische Riffs im Ärmel“ (Zitat Him) kann ich hier nicht übernehmen, denn manche Riffs kommen mir etwas wie Lückenfüller vor. Zum Beispiel der vierte Song (Songtitel sind mir leider nicht bekannt, da sie nirgendwo abgedruckt waren) hat zwar einen guten und rhythmischen Grundcharakter, zieht sich aber über viereinhalb Minuten sehr stark in die Länge. Nun, so schlecht ist das Material auch nicht, denn irgendwie erwische ich mich schon dabei, dass ich mit dem Fuß mitwippe. Auch wenn der Funke nicht ganz überspringen will, so hat der Sänger dennoch eine sehr gute Stimme, die rauchig und gleichzeitig sehr stimmig wirkt. Auch die Gitarren sind enorm rockig und passen schön zum Soundgeflecht. Diese Scheibe steckt noch in den Kinderschuhen und man sollte noch an ihr feilen. Ich denke, man könnte schon ein glitzerndes Steinchen aus ihr machen, aber zu diesem Zeitpunkt wirkt sie auf mich erst halbgar.
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