Belfegor - The Work Of Destruction

Review

Obgleich Belfegor in ihrem Heimatland Polen bereits einen riesigen Bekanntheitsgrad erlangt haben, wird sie hierzulande der eine oder andere wegen der Namensähnlichkeit vielleicht erst mal mit den Österreichern Belphegor verwechseln. Dabei liegt man zumindest bei der Stileinschätzung nicht ganz falsch, denn auch die Mannen von Belfegor frönen den ganz extremen Metalklängen, und bieten uns, der Titel könnte besser kaum gewählt sein, wüsten, brutalen und rasend schnellen Black Metal. Im Vergleich zum schon bestialischen Vorgängeralbum „The Kingdom Of Glacial Palaces“ hat man diesmal sogar noch ein wenig an Aggressivität und Schnelligkeit zugelegt, und lässt mit sägenden Black Metal Gitarrenriffs und einer höllischen Dampfmaschine von Schlagzug keinem Nackenmuskel die Möglichkeit zur Ruhe. Dass da kaum Spielraum für einprägsame Melodien und andere Gefühlsentwicklung, als manische Aggression und wilde Tobsucht bleibt, ist zu verschmerzen, denn das war anderes wohl auch nicht beabsichtigt. Lediglich der Gesang Tormentors könnte nicht jedermanns Sache sein, dieses eigenartig krächzende, sehr „trockene“ Gekeife gefällt mir trotzdem ausserordentlich gut, zumindest nach einer kleinen Eingewöhnungsphase. Und wenn Ihr Euch dieser ebenfalls unterzieht, werdet Ihr sehen, dass es zu rasenden Black Metal Knüppel Bands wie z.B. Marduk oder frühere Immortal durchaus eine Alternative gibt. Ob einem der wirklich klar ausgefallene Sound gefällt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Und alle, die mal wieder aus sich gehen wollen und sich nicht daran stören, dass das Material nicht wirklich abwechslungsreich oder gar innovativ geworden ist, werden sicherlich ihre Freude an diesem Werk der Hölle haben. Aber aufpassen, auf „The Work Of Destruction“ gibt es wirklich keinerlei Verschnaufpause, da wird von der ersten bis zur letzten Sekunde an geprügelt und gedroschen, bis auch das letzte Fünkchen Energie ausgemerzt wurde.

20.01.2003
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