Obwohl bereits seit 1995 aktiv, haben es BELENOS aus Aremorica leider bisher nicht geschafft, eine größere Anhängerschaft um sich zu scharen. Stets sind sie zwar eine feste, aber dennoch dem Underground verhaftete, Größe gewesen. Daran wird nach zig Veröffentlichungen auch das neue Album „Yen Sonn Gardis“ wohl nicht viel ändern. Schade, denn die Werke aus der Feder von Loïc Cellier waren stets beseelt von ebenjenem Spirit, der vielen Möchtegern-Pagan-Metal-Acts der letzten Jahre vollends abhanden ging.
Doch wie ist nun „Yen Sonn Gardis“? Auch das neue Album mischt wieder ursprünglichen, dunklen Black Metal der frühen Neunziger, mal schnell, mal langsam, mit Pagan Metal, was sich an der Verwendung von folkloristischen Elementen, Melodien und keltischen Chören manifestiert. Sämtliche Texte sind auf bretonisch verfasst, was das Ganze nur noch authentischer wirken lässt. Der Pagan Black Metal besticht durch variable Songstrukturen, nicht nur in Sachen Tempo, wo von schleppend langsam bis hin zu Blastbeats alles abgedeckt wird, auch simpel eingängig sägende Gitarren wechseln mit Akustik-Gezupfe und episch-melodischen Leads. Die ausgewogene Mischung wird ergänzt durch den Gesang in Form von schwarzmetallischem Gekeife, erhabenen Chören und Klargesang. Und als ob dies alles noch nicht genug wäre, erfreuen Violinenklänge in „Hollved Hirisus“ und „Gorsedd“, während „Mestr Ar C’Hoad“ von einer mittelalterlichen Drehleier geschmückt wird. Gerade in den Momenten, welche der keltischen Atmosphäre viel Raum bieten, können BELENOS am meisten überzeugen. Im direkten Vergleich hierzu wirken manche reinen, rohen Black-Metal-Parts etwas austauschbar, da die wirklich ergreifenden Melodien hier dann doch eher rar gesät sind. Trotzdem, ohne den grimmigen, rauen Charme wäre es irgendwie nur halb so schön.
„Yen Sonn Gardis“ ist dann immer richtig groß, wenn sich durch gänsehauterzeugende Epik jene wohlige Atmosphäre einstellt, für die ich die Perlen dieses Genres so liebe. Homogener, detailverliebter und besser klangen BELENOS noch nie. An der Feinabstimmung muss noch etwas Hand angelegt werden, ansonsten auf jeden Fall empfehlenswert. Troubadix wäre neidisch gewesen!
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