Beissert - Darkness: Devil: Death

Review

Die sächsische Sludge-/Metal-Formation BEISSERT treibt bereits seit 2005 ihr Unwesen im deutschen Metal-Underground. Mit „Darkness: Devil: Death“ legen die Mannen aus Dresden bereits ihr drittes Langeisen vor. Stilistisch sind die elf Songs schwer zu kategorisieren, man kann sich das Ganze in etwa als ein rüdes Gebräu aus CROWBAR, NEVERMORE und SEPULTURA vorstellen. Letztlich ist es aber vor allem das sehr charakteristische Organ von Frontmann Beissert, welches den Songs ihre individuelle Note verleiht. Der Herr hat ein enormes Arsenal an Klangfarben zu bieten, so klingt „Do What Thou Wilt“ beispielsweise phasenweise wie 80er-Heavy-Metal, „Age Ov Darkness“ wiederum bietet aggressive Shouts, um gleich darauf wieder mit entrücktem Clean-Gesang aufzuwarten. Deutliche Parallelen zu NEVERMORE-Stimmakrobat Warrel Dane sind dabei nicht von der Hand zu weisen.

Der Opener „Thy Chthonic Cathedral“ markiert nach kurzem, düsteren Brummen den unmittelbaren und ruppigen Auftakt der Platte. Der Sound tönt messerscharf, vor allem Gitarren und Drums krachen wuchtig und druckvoll aus den Membranen. Neben dem Hauptriff – einem Headbang-Monstrum erster Güteklasse – treten in der Folge auch unterschwellig Death-Metal-Einflüsse zutage, ein kurzer Zwischenpart mit angerauter Clean-Gitarre gewährt nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Der anschließende Titeltrack „DarknessDevilDeath“ kommt dann phasenweise etwas melodischer daher, bietet aber ebenso diverse Kopfnicker-Riffs, vereinzelt mit dezenter Hardcore-Attitüde und kurzem Chorgebrüll. Weitere Highlights der Platte sind das bereits angesprochene „Age Ov Darkness“, das entfernt an SEPULTURA zu „Roots Bloody Roots“-Zeiten erinnert, der fiese Midtempo-Stampfer „DXXXV“ und das thrashige „Zorn Der Geister“.

BEISSERT haben ein wirklich sehr individuelles Metal-Album vorgelegt, welches einerseits die Urväter des Genres würdigt, dabei gleichzeitig aber innovativ und eigenständig ist. Das man sich diesen ungeschliffenen Cocktail allerdings ein paar Mal geben muss, um die Musik vollständig zu durchdringen, ist auch klar. Dann aber funktioniert die Mischung aus schroffem Geballer und eigenwilligen Melodien prächtig, vor allem die sehr routinierte Gitarrenarbeit hält viele interessante Details für den Hörer bereit. Ebenfalls ein Sonderlob verdient sich zudem Neu-Drummer Felix Mühle, der auf „Darkness: Devil: Death“ eine sehr versierte und technisch blitzsaubere Leistung an den Tag legt. Aufgeschlossene Hörer eingangs erwähnter Referenzbands sollten das Teil unbedingt mal antesten!

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14.03.2013

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