Den magischen Tabledance wollen BEEN OBSCENE hinlegen. Ob die obszönen Jungs aus Salzburg zu reizen wissen, oder ob sie doch nur Plattitüden vom Stapel lassen – das ist die große Frage. Fakt ist: so obszön wirkt die Band erst mal überhaupt nicht. Mag daran liegen, dass es im Opener noch keine Vocals zu hören gibt. Dieser kokettiert dafür als abwechslungsreiches Instrumental, das mit der Zeit an Fahrt gewinnt und den Hörer mit einer gehörigen Portion Groove für den Rest des Albums aufwärmt.
Man ist anfangs noch versucht, dem Irrtum zu obliegen, dass „he Magic Table Dance“ ein Instrumentalalbum sei. Der Gesang setzt erst in der Mitte von „Uniform“, dem zweiten Song des Albums, ein. Gemischte Gefühle. Klar, als Instrumental hätte die Platte keinen Charme, dafür fehlt dann doch der Biss, die Vocals selbst hätte ich mir allerdings rauer gewünscht. Was mir da entgegen schallt, wirkt recht jugendlich, beinah naiv – und vermag nicht so recht zu dem staubigen Stonerfeeling, welches das Album ansonsten vermittelt, zu passen. Dafür gibt’s zwar Abzüge in der B-Note, im Großen und Ganzen geht der Gesang, nachdem man sich eins, zwei Minuten reingehört hat, allerdings in Ordnung.
Etwas besser fügt sich Thomas Nachtigals Stimme in den folgenden Song „Come Over“, der erst charmant locker daherkommt, um dann schlussendlich doch noch zu einer ordentlichen Stonerrocknummer zu mutieren. Bis jetzt musste BEEN OBSCENE sich allenfalls auf der Mittelstrecke bewähren. Kompositorisches Können zeigen sie beim Langstreckenlauf mit dem Vierzehnminüter „Demons“, der zeigt: Die Jungs können was. Der längste ist zugleich der wahrscheinlich stimmungsvollste Song des Albums, der, ohne gröbere Schnitzer, mit einer Mischung aus atmosphärisch-verträumten und rockigen Parts zu gefallen weiß.
Der ganz große Wurf ist „The Magic Table Dance“ zwar nicht geworden, aber ein cooles, stimmungsvolles Album, das bis auf ein paar kleinere Makel (was soll das verspielte Instrumental „Ring Ring“ eigentlich?) grundsolide ist.
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