Beehoover - The Devil And His Footmen

Review

Galerie mit 4 Bildern: Beehoover - Stoned From The Underground 2012

Bienenstaubsauger? Vor meinem inneren Auge entwindet sich beim Hören von „The Devil And His Footmen“ eine andere Kreatur der Fauna Rock’n’Rollistans.

Der Gesang zwischen dem Krach-Duo DYSE und den Hippie-Rockern SAMSARA BLUES EXPERIMENT, oft hektisch und verzerrt, dabei aber auch mit der Tendenz zur großen Geste, gibt in Tateinheit mit dem mal hibbeligen, mal tribal-artigen Schlagzeug dessen Bewegungen vor. Das Vieh schlägt also Haken, pirscht sich an, rennt auf dich zu – und seine Augen flackern dabei meist beunruhigend. Alles dennoch halb so wild, wenn die schweren, groovigen Doom- bzw. Stoner-Riffs, unterlegt mit Killermelodien („Rooftop“!) ihm nicht einen so durchtrainierten und unglaublich mächtigen Körper verschaffen würden.

BEEHOOVER sind ein deklamierendes Erdmännchen auf synthetischen Drogen im Körper eines mächtigen und gottverdammt noch mal ausgewachsenen Grizzlybären!

Wer von dem aufgefordert wurde, der vergisst diesen Tanz nicht mehr. Der Körper ist zerfetzt, doch die Begeisterung groß. Und hatte da im Blick des Gegenübers nicht eine unterschwellige Melancholie gelegen, der Hauch von Verletzlichkeit?
Die Seele ist aufgewühlt.
Das klingt jetzt alles zu sehr nach kryptischem Kiffer-Feuilleton und könnte gern etwas konkreter werden?

Okay: „My Mixtape Sucks Big Time“, ein großer Song unter anderen großen Songs des Albums, klingt wie ein solcher der Noise-Rock-Könige UNSANE, wenn die statt „Taxi Driver“ öfter mal was von Tim Burton geguckt hätten. Und bärtig wären.
Auch nicht erbaulicher?

Dann eben so: BEEHOOVER sind ein aufregender Zwitter aus KYUSS und DYSE: Harter, brennender Rock mit Y-Chromosom, dessen Viersaitige dir eine warme, dunkle Ohrwurm-Melodie nach der nächsten unterjubelt. Und der durch die offene Flanke Richtung Noise-Rock durchgängig gefährlich bleibt.

Ach Scheiße, diese Band zwingt mich zum Fabulieren, I am under the influence. Of this record.

Deshalb als letzter Ausweg grammatikalisch-semantische Verknappung:
BEEHOOVER sind zu zweit und fesseln nur mit Bass, Gesang und Schlagzeug.
BEEHOOVER sind Meister des unscheinbaren Songs, der schnell wächst.
BEEHOOVER sind Krach, Volumen und Melodie.
BEEHOOVER sind diskret und direkt.
BEEHOOVER sind einzigartig.
BEEHOOVER fallen auf.
BEEHOOVER rocken.

Und BEEHOOVER sind auch mit Album Nummer vier im Gepäck live sicher ein Ganzkörper-Erlebnis.

18.11.2013

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