Freunde schwerer und extravaganter Kost dürften bei dem Stuttgarter Duo BEEHOOVER voll auf ihre Kosten kommen. Fern aller gängigen Trends und Stile zeigt sich die zweite EP der Bandgeschichte nicht nur sehr eigen in ihrer musikalischen Ausrichtung, sondern auch nonkonform mit der traditionellen Auffassung gitarrenlastiger Musik: sie ignoriert sie einfach. Das völlige Fehlen jeglichen Sechsaiters und die unkonventionelle Nutzung des Rhythmuselements Bass als melodieführendes Instrument mag zunächst sehr gewöhnungsbedürftig erscheinen, ist im Hinblick auf die Musik aber letztendlich eine treffende und im Falle BEEHOOVER´s vielleicht die einzig richtige Wahl. „A Mirror Is A Widow´s End“ entbehrt sich von allein eines sonst zu 99% konstituierendem Gebrauchs der Gitarre, alleine schon weil der größtenteils extrem verzerrte Bass das halbstündige Lamento aus sphärischem aber nicht allzu psychedelischem Stoner und in Zeitlupengeschwindigkeit fließendem Doom Rock fast bis an die Grenzen der Progressivität ausreizt. Die düstere, rätselhafte und viele Fragen aufwerfende Atmosphäre (nicht zuletzt auch die der eigenen Bandidentität), gestützt von Hall- und Echoeffekten und mit minimalistischem Klangspektren von Schlagzeug, Bass und einer sanft geitenden Geige untermalt, erfordert, wenn vom Hörer gewollt, die Bereitschaft zu bedingungsloser Konzentration und Nachdenken, kann aber, und sollt es wohl auch, gemäß des progressiv-modernistischen „art for art´s sake“ auch gewiss für sich alleine stehen. Unheimlich schwer zu bewerten, daher sollte jeder Interessierte die Downloadmöglichkeit auf der Website für sich in Anspruch nehmen.
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