Beehler - Messages To The Dead

Review

“The Muscle Of EXCITER is back!” heißt es klangvoll im Infoblatt zum ersten Album von Dan Beehlers neuer, nach ihm benannten Band. Wer sich mit EXCITER schon einmal auseinander gesetzt hat, weiß, dass das nicht unbedingt übertrieben ist. Der gute Dan mit seinem kanadischen Abrisskommando nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass die frühen Alben von METALLICA und SLAYER so klingen, wie sie klingen. Nach drei Demos aus den Jahren 2002, 2003 und 2009 liegt mit “Messages To The Dead” nun das erste und von vielen alten EXCITER-Fans lang erwartete Full-Length-Album der Band vor.

Musikalisch können BEEHLER ihren Background nicht ganz verleugnen. Musik der Band wird noch immer von Dans hektischem Drumming und seinen geschrienen Vocals dominiert. Die Riffs der beiden Gitarristen Sean Brophy und Scott Walsh passen sich dem Unterbau natürlich an und bieten dem Hörer eine ordentliche Breitseite, die eigentlich keinen EXCITER-Fan enttäuschen dürfte. Dass BEEHLER musikalisch aber auch ihren Horizont erweitert haben, zeigt nicht nur der Opener “Jet Black”, der mit modernen Elementen versetzt wurde. Auch Nummern wie “Eternal Tormentor” oder “March Of Death” wissen zu überzeugen. Die Band ist hörbar um Abwechslung bemüht und versucht groovige Parts mit rasenden Thrash-Metal-Elementen durch zahlreiche Breaks gekonnt zu verknüpfen. Das klappt oft, aber nicht immer. Durch diesen Anspruch an sich selbst verlieren BEEHLER aber teilweise den Fokus aus den Augen. Dadurch leidet die Nachhaltigkeit der Songs ungemein. BEEHLER hätten hier und da besser mehr Augenmerk auf nachvollziehbare Refrains gelegt, denn so bleibt einfach zu wenig hängen. Auch die Stimme von Dan kommt phasenweise erschreckend dünn daher (von den schiefen Gesängen im Opener mal ganz zu schweigen), als dass er den Songs einen zwingenden Charakter verleihen könnte.

Da habe ich mir von einer Kultfigur der Marke Dan Beehler eindeutig mehr versprochen. Der weiß doch eigentlich, wie der Hase läuft. Die wenigen Nummern, die wirklich im Ohr bleiben, sind klar in der Unterzahl. Zu allem Überfluss gibt es auf “Messages To The Dead” bei einer – in der heutigen Zeit – sowieso schon lächerlich kurzen Spielzeit von 38 Minuten noch zwei Instrumentalstücke zu bestaunen. Insgesamt ist das Album natürlich kein Rohrkrepierer, aber aus dem Mittelmaß ragt die Platte aus oben genannten Gründen auch nicht heraus. Gute Ansätze, aber keine konsequente Umsetzung lautet das Fazit im Fall von “Messages To The Dead”.

28.11.2011
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