Wer sich auch nur ansatzweise etwas im amerikanischen Pop/Rock auskennt und sich dort auch zu Hause fühlt, für den sind Bands wie NINEDAYS, NEVE und die göttlichen LIVE keine Unbekannten, und auch von den aus New Jersey stammenden BEDLIGHT FOR BLUE EYES wird garantiert der ein oder andere schonmal gehört haben, denn letztendlich konnte ihr Debüt-Album „The Dawn“ auf heimischem Boden beachtliche Erfolge verbuchen.
„Life On Life’s Purpose“ wirkt nun etwas aufgeräumter und die Songs sind wesentlich straighter als zuvor, aber leider kann die Band auf ihrem zweiten Album nicht verleugnen, dass sie vor lauter Enthusiasmus vor allem auf die ganz grossen Namen geschielt hat und dabei jegliche Eigenständigkeit unberücksichtigt ließ. Bereits beim Opener „The City And The Ghost“ hört man die Parallelen zu den eingangs erwähnten NEVE oder NINEDAYS überdeutlich, wobei Daniel Rinaldi der gewisse Charakter, wie er zum Beispiel in der Stimme von Ed Kowalczyk von LIVE vorhanden ist, völlig fehlt. Auch die folgenden Songs klingen gesichtlos, obwohl – für dieses Genre – handwerklich alles ganz gut umgesetzt ist, eingängig klingt und auch der Sound schön auf Hochglanz poliert ist. Einzig das punkig klingende „Without You (We Are Everything)“ sticht etwas aus den ansonsten massiv auf Massenkompatibilität ausgelegten Nummern hervor.
Spätestens nach der abschliessenden, vor Schmalz nur so triefenden Ballade „Michael“ wird auch dem letzten Hörer klar, dass „Life On Life’s Purpose“ ein unterdurchschnittliches Pop-Rock-Album geworden ist, dem es an Herz fehlt und völlig belanglos ist. Auch als Fast Food zwischendurch ist das Album kaum geniessbar. Aber vielleicht reicht’s ja wenigstens noch als Hintergrundbeschallung für einen der unzähligen, immer gleich erzählten Teenie/Campus-Comedies…
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