Beastmaker - Inside The Skull

Review

Eines ist klar: Eine Band wie BEASTMAKER, ein Album wie „Inside The Skull“ kann nicht schlecht bewertet werden. Dann könnte man auch gleich die Siebziger in Frage stellen, Tony Iommi, die Sinnhaftigkeit der Existenz, wenn nicht gar die der Dunkelheit an sich. BEASTMAKER nämlich tragen enge Shirts, spielen klassischen, mitunter energisch rockenden Doom, kennen sich aus in der B-Movie-Beletage und heißen BEASTMAKER.

„Inside The Skull“ wirft routiniert die Zeitmaschine an

„Inside The Skull“ ist nach „Lusus Naturae“ das zweite Album des US-Trios um Trevor Church. Und dass „Inside The Skull“ bei Rise Above von Lee Dorrian erscheint, ist folgerichtig. Sowohl der volle Gitarrensound als auch die melodischen, meinethalben psychedelischen Augen-zu-und-Schlangentanz-Verzierungen erinnern durchaus an die mittleren CATHEDRAL. Allerdings ersetzen BEASTMAKER deren einigermaßen offene Hippie-Flanke durch eine im Kern eher trocken rockende Attitüde.
Trevor Church leiert die Vokale lakonisch aus wie Ozzy, intoniert seine kleinen Gruselgeschichten alles in allem aber etwas tiefer als der Madman. Punktuell unterstützt wird er dabei von LUCIFERs Johanna Sadonis, so bei „Heaven To Hell“ oder „Now Howls The Beast“.
„Nature Of The Damned“ mit seinem prägnanten Heavy-Metal-Riff im zweiten Teil kann von allen Songs auf „Inside The Skull“ vielleicht am meisten. Ein einzelnes der vielfach durch Horror-Movie-Samples verbundenen Stücke herauszuheben, ist aber im Grunde einigermaßen müßig; hier wird durchweg routiniert die Zeitmaschine angeworfen.

BEASTMAKER sitzen in der zweiten Reihe, aber von vorn

Zu konstatieren ist nach mehrfachem Genuss indes auch: BEASTMAKER steuern nicht die massive Walze wie WINDHAND, haben nicht den Swing von ORCHID, auch nicht die betörenden Hits wie zuletzt LORD VICAR.
So sitzen die drei letztlich bei allem Respekt mit „Inside The Skull“ doch in der zweiten Reihe – allerdings maximal lässig. Und außerdem ist das immer noch diverse Reihen vor den teuren Sitz(!)Plätzen der ganzen hektisch hochglänzenden Kraftprotze mit ihren Tribal-Tattoos, getriggerten Drums und dicken Armen.
Denn eines ist klar: Eine Band wie BEASTMAKER, ein Album wie „Inside The Skull“ kann nicht schlecht bewertet werden. Dann könnte man auch gleich die Siebziger in Frage stellen, Tony Iommi, die Sinnhaftigkeit der Existenz, wenn nicht gar die der Dunkelheit an sich.

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21.05.2017

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