Various Artist - B:East

Review

Abenteuerromane verlegen ihre Handlung als Darstellung von gefährlichen Erlebnissen und Ereignissen oftmals in fremde Länder. Der Hauch des Unbekannten und Exotischen regt die Fantasie an und beflügelt die Gedanken. Wie sagt man so schön – „andere Länder, andere Sitten“. Und auch andere Musik!

Einen Blick nach Asien gewähren nun das Painkiller Magazine und Einheiten Produktionen, welche einen Sampler mit acht Bands und 13 Stücken parallel auf dem europäischen und asiatischen Markt herausbringen, um ordentlich die Werbetrommel für die dortige Szene zu rühren. Der hübsch aufgemachte Sampler im Digipack erscheint zu einem Einsteigerpreis und ist mit einem schicken Booklet mit Informationen zu den einzelnen Bands bestückt.

NINE TREASURES galoppieren voran…

Eröffnet wird der bunte Reigen durch die in Europa mittlerweile deutlich bekannteren NINE TREASURES, die mit „Arvan ald guulin honshoor“ und „Sonsii“ die interessantesten Beiträge des Samplers liefern. Die mongolischen Folk-Heronen haben einen absolut einmaligen Stil und transportieren sehr viel Spielfreude und Kraft in ihren Songs. Gerne weiter so.

Das Beste kommt zuerst – NINE TREASURES räumen auf!

Dazwischen stehen zwei Stücke der Power-Metal-affinen DREAMSPIRIT. Die beiden Stücke sind sehr stark durch folkloristische Einflüsse und asiatische Instrumente geprägt, was dem ansonsten klassischen Metal der Band einen sehr exotischen Einschlag gibt. Interessant, aber sicherlich nicht für jedermann geeignet.

Danach wird es schwarz, RITUAL DAY und EVOCATION (nicht die Schweden!) läuten den Black-Metal-Part von „B:East“ ein. Beide Bands legen ihre Musik deutlich weniger exotisch aus als die Vorgängerbands des Samplers. Vielmehr beziehen beide Formationen den größten Einfluss aus den europäischen Vorbildern. Und, das muss man sowohl RITUAL DAY als auch EVOCATION lassen, alle vier Beiträge funktionieren mehr als gut und überzeugen durch eine hohe musikalische Qualität.

Die etwas moderner aufgestellten SONG OF CHU dürfen als letzte Band zwei Stücke auf dem Sampler unterbringen. Auch diese Band bedient sich bei Elementen der klassischen asiatischen Musik und verbindet diese mit modernem Groove Metal. Eine durchaus bemerkenswerte Mischung.

Zum Schluss eine bunte Melange – Symphonic Metal & Folk Black Metal

Den Abschluss bilden drei recht unterschiedliche Bands mit Einzelbeiträgen. MYSTERAIN sind eine eher düstere Symphonic-Metal-Band mit weiblicher Stimme am Mikrofon. Das Album „After The End Of The Valley“ (2016) hat viele unterhaltsame Elemente. SULD kommen, ebenso wie NINE TREASURES, aus der Inneren Mongolei und verbinden Heavy Metal mit einigen folkloristischen Parts. Nicht ganz so eindringlich wie NINE TREASURES, aber auch nicht schlecht.

Den Abschluss bilden die Black Metaller XIEJIA aus Hong Kong. Anders als die anderen Schwarzheimer von „B:EAST“ nutzen XIEJIA eine breitere Palette von Folklore-Instrumenten. Der überraschende Einsatz der Zither prägt „Kings of Hell“.

Summa Summarum – Beast Reign The East

Andy Classen (HOLY MOSES) hat alle Stücke des Samplers im Stage One Studio gemastert und einzelne Beiträge (DREAM SPIRIT und RITUAL DAY) weitergehend selbst produziert. Der Sound ist daher stimmig und einzelne Beiträge fallen, zumindest soundtechnisch, nicht auffallend voneinander ab.

Zusammenfassend kann ich für diesen spannenden und hübschen Sampler, zu einem mehr als fairen Preis, nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen. “B:East – Beast Reign The East” überzeugt auf ganzer Linie und gewährt einen interessanten Blick in eine hierzulande fast gänzlich unbekannte, aber offensichtlich prosperierende Szene.

10.01.2018
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