Beartooth - Below

Review

„Below“. Ja. Ist man erstmal „Unten“ angekommen gibt es eigentlich nur einen Weg und zwar nach oben. BEARTOOTH widmen sich von Veröffentlichung zu Veröffentlichung immer wieder aufs neue den eigenen Dämonen und lassen diese niemals schlafen. Ein Kratzen an der Wunde und nun also ganz unten angekommen. „Below“ , die neue Platte der Modern Metaller aus Columbus/ Ohio, die ab dem 25.06.2021 erhältlich ist, suhlt sich thematisch in der Pandemie-Situation der letzten Monate. Was macht so ein Ausnahmezustand mit den Menschen, welche Abgründe kommen ans Tageslicht, wie geht man damit um? Fragen, die BEARTOOTH nicht nur stellen sondern sich gestellt haben.

„Below“ kratzt weiter an den Wunden

Natürlich geht das nicht ohne Schmerzen von statten. „Below“ der Titeltrack , sägt sich direkt mit aufheulender Gitarre ins Gehirn bevor Caleb Shomo mit leicht kreischender Stimmlage um sich beißt. Keine Angst, der tut nichts, der will nur spielen. Und während die Riffs  sich immer wieder vibrierend in den Vordergrund drücken, legen sich Shomos Shouts wütend, fast verzweifelt über alles.

Die aufgestauten Aggressionen werden eingepackt und direkt weiter zum darauffolgenden Track „Devastation“ getragen. Die Wut im Bauch und das Riffing auf Hochtempo peitscht der bereits vorab veröffentlichte Song um sich. BEARTOOTH drehen hier die Geschwindigkeit ordentlich auf und servieren hier was  sehr feines, knackiges, bevor es im Anschluss mit „The Past Is Dead“ etwas entspannter und melodiöser wird. Immer wieder aufkeimende Gangshouts und ein grooviger Sound sind hier das Hauptmerkmal. BEARTOOTH setzen zusätzlich sehr gekonnt ein paar saftige Breakdown-Akzente, die das Ding, als Gesamtpaket, betrachtet zu einer famosen Live-Nummer machen dürfte.

BEARTOOTH drehen auf

Nochmal auf den Booster gedrückt, wird bei „Fed Up“. Die Stärke von Caleb Shomo lyrisch seine düsteren Dämonen Platz zu geben und es gleichzeitig in krachendes, Moshpit-taugliches Material zu verwandeln, sickert hier am deutlichsten durch. Kraftvoll, energetisch, angepisst. So muss das ! Highlight !

„Below“ zieht den emotionalen Stöpsel

Die bekannte Härte der Band wird bei „Below“ wieder bestechend durch Melodien und moshbaren Rhythmen aufgemischt und zeigt mit einer sauberen Produktion seine Tauglichkeit für den breiten Markt.  Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger „Disease“ liefert „Below“ jedoch deutlich schwerere Kost. Die neue Scheibe ist düsterer, gemeiner, durchdringender und  so vollgepackt mit verzweifelter Aggression, die sich ihren Weg nach außen bahnt, dass man das Gefühl bekommt, die Band habe hier wirklich mal den sprichwörtlichen, emotionalen „Stöpsel“ gezogen. BEARTOOTH zelebrieren das „Below“-Gefühl und baden sich ausgiebig darin, nur um mit diesem Album von unten immer weiter nach oben zu klettern.

19.06.2021

It`s all about the he said, she said bullshit.

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