Beartooth - Below

Review

Soundcheck Juni 2021# 9 Galerie mit 25 Bildern: Beartooth - UK + EU Tour 2024 in Berlin

„Below“. Ja. Ist man erstmal „Unten“ angekommen gibt es eigentlich nur einen Weg und zwar nach oben. BEARTOOTH widmen sich von Veröffentlichung zu Veröffentlichung immer wieder aufs neue den eigenen Dämonen und lassen diese niemals schlafen. Ein Kratzen an der Wunde und nun also ganz unten angekommen. „Below“ , die neue Platte der Modern Metaller aus Columbus/ Ohio, die ab dem 25.06.2021 erhältlich ist, suhlt sich thematisch in der Pandemie-Situation der letzten Monate. Was macht so ein Ausnahmezustand mit den Menschen, welche Abgründe kommen ans Tageslicht, wie geht man damit um? Fragen, die BEARTOOTH nicht nur stellen sondern sich gestellt haben.

„Below“ kratzt weiter an den Wunden

Natürlich geht das nicht ohne Schmerzen von statten. „Below“ der Titeltrack , sägt sich direkt mit aufheulender Gitarre ins Gehirn bevor Caleb Shomo mit leicht kreischender Stimmlage um sich beißt. Keine Angst, der tut nichts, der will nur spielen. Und während die Riffs  sich immer wieder vibrierend in den Vordergrund drücken, legen sich Shomos Shouts wütend, fast verzweifelt über alles.

Die aufgestauten Aggressionen werden eingepackt und direkt weiter zum darauffolgenden Track „Devastation“ getragen. Die Wut im Bauch und das Riffing auf Hochtempo peitscht der bereits vorab veröffentlichte Song um sich. BEARTOOTH drehen hier die Geschwindigkeit ordentlich auf und servieren hier was  sehr feines, knackiges, bevor es im Anschluss mit „The Past Is Dead“ etwas entspannter und melodiöser wird. Immer wieder aufkeimende Gangshouts und ein grooviger Sound sind hier das Hauptmerkmal. BEARTOOTH setzen zusätzlich sehr gekonnt ein paar saftige Breakdown-Akzente, die das Ding, als Gesamtpaket, betrachtet zu einer famosen Live-Nummer machen dürfte.

BEARTOOTH drehen auf

Nochmal auf den Booster gedrückt, wird bei „Fed Up“. Die Stärke von Caleb Shomo lyrisch seine düsteren Dämonen Platz zu geben und es gleichzeitig in krachendes, Moshpit-taugliches Material zu verwandeln, sickert hier am deutlichsten durch. Kraftvoll, energetisch, angepisst. So muss das ! Highlight !

„Below“ zieht den emotionalen Stöpsel

Die bekannte Härte der Band wird bei „Below“ wieder bestechend durch Melodien und moshbaren Rhythmen aufgemischt und zeigt mit einer sauberen Produktion seine Tauglichkeit für den breiten Markt.  Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger „Disease“ liefert „Below“ jedoch deutlich schwerere Kost. Die neue Scheibe ist düsterer, gemeiner, durchdringender und  so vollgepackt mit verzweifelter Aggression, die sich ihren Weg nach außen bahnt, dass man das Gefühl bekommt, die Band habe hier wirklich mal den sprichwörtlichen, emotionalen „Stöpsel“ gezogen. BEARTOOTH zelebrieren das „Below“-Gefühl und baden sich ausgiebig darin, nur um mit diesem Album von unten immer weiter nach oben zu klettern.

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19.06.2021

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8 Kommentare zu Beartooth - Below

  1. Watutinki sagt:

    Mit der „Genre“ bzw. der Zuordnung Modern Metal für solche Musik tue ich mich echt etwas schwer. Daran ist eigentlich nichts modern, diese Art Musik gibt es schon seit Jahrzehnten, nur damals war das alles nicht so furchtbar poppig. Entwine, Hopesfall, Raintime, Sara Lee… die haben dieser Art Mucke schon vor Ewigkeiten besser gespielt, weil das nicht so 08/15 mäßig klang und die möchtegern Härte nicht so aufgesetzt.
    Pop Metal, Groove Metal.. was weiß ich, geht großteils jedenfalls extrem an mir vorbei, klingt alles furchtbar VIVA TV beliebig heutzutage.

  2. Stormy sagt:

    Es ist halt was es ist und muss nicht, nur weil es nach 20 Jahren immer noch da ist, plötzlich anders heißen.

    Andererseits, man könnte dann natürlich auch für das was Du sonst so abfeierst die Genres „Billig Metal“, „Dilettanten Metal“, „Keller Metal“, „Schulhof Metal“, „Hinterwäldler Metal“, „No real Studio Metal, „Benzos Metal“ und natürlich „Ich hasse Musik Metal“ einführen. 😉

  3. Watutinki sagt:

    Alter, für Modern Metal gibt es nicht einmal einen Wikipedia Eintrag, weder im deutschen noch im englischen Wiki.
    Quasi existiert diese Zuordnung damit gar nicht, weil sie blödsinnig ist. Wer hat sich das ausgedacht, Donald Trump??

  4. nili68 sagt:

    Das ist jetzt aber echt Erbsenzählerei, von euch beiden. Liegt vielleicht am Sommerloch, der Hitze oder so.. 😀

  5. Stormy sagt:

    Wikipedia als Argument, ernsthaft? Google war wohl zu schwer zu finden.
    Egal, ich bin raus.

  6. Watutinki sagt:

    Keinem der 7.7 Milliarden Menschen auf dieser Welt ist es seit 20 Jahren eingefallen, einen Wiki Artikel zum etablierten Modern Metal zu schreiben, das ist natürlich kein Argument. LOL
    Selbst Hevisaurus und das Nasobēm haben einen Wiki Artikel, aber der Modern Metal, der kontinuierlich in den Charts landet, ist dafür zu unbekannt.. :))

  7. Stormy sagt:

    Da sieht man es mal wieder, Milliarden Menschen haben genug Bildung und/oder sind patent genug um ohne Wikipedia auszukommen.
    Mit anderen Worten: Nur wenn der Horizont zu klein, muss es Wikipedia sein.

  8. Interkom sagt:

    that escalated quickly