Ein Knochenmark trifft eine Bierkuh. Und aus irgendeinem Grund beschließen die beiden, gemeinsam unter dem Banner BEARRUNE Musik zu machen. Was erwartet der geneigte Hörer da unweigerlich? Humpa-Spaß-Sauf-Mucke, oder etwas ganz ähnliches jedenfalls. Und wie liegt der geneigte Hörer da mit seiner Vermutung? Absolut daneben.
Denn „Fire In The North“ hat einen ganz anderen Ansatz, die alten Götter seien gepriesen. Diese erste Single von BEARRUNE kommt melodisch todesmetallisch über den Thüringer Wald gestampft. Zwar erst mit gut einjähriger Verspätung, aber Midtempo braucht halt manchmal etwas länger. In diesem Modus ist die Musik der Thüringer nämlich ausschließlich angesiedelt.
BEARRUNE stampfen hymnisch durch die Wälder
Daher unterscheiden sich die einzelnen Songs auch nicht grundlegend voneinander, auf die Details kommt es an. Das schleppend startende „Fire“ erinnert schon etwas an AMON AMARTH und Konsorten, und das nicht nur aufgrund der Leads. Auch dieses treibend Stampfende und die Strukturen generell verweisen schon auf die großen Nordmänner. „Conversion“ ist dann etwas flotter und noch melodischer unterwegs. Vor allem die Refrains wissen zu überzeugen. Und man soliert durchaus ganz gerne mal, kann ja leider auch nicht mehr jeder. Mit „Rise“ können sich BEARRUNE nochmals steigern, bleiben aber natürlich im treibenden Midtempo. Dieser Song hat so eine feine schnörkellose Wucht, ohne irgendwelche Fisimatentchen.
Ganz leicht aus der Reihe tanzt eigentlich nur das abschließende „Plan“, der düsterste Track der Scheibe. Der erinnert zumindest bei den Soli etwas an Death ‘n‘ Roll à la CONVULSE. Und kurz vor Schluss gibt es einen kurzen Fast-Aussetzer der Mucke zu bestaunen. Da muss die Frage erlaubt sein: Unfall oder Absicht, Jungs?
Gelungenes Debüt macht Lust auf mehr
Für ein Debüt ist „Fire In The North“ also absolut gelungen. Natürlich hat das alles noch Luft nach oben, aber der Start weiß schon mal zu gefallen, da ist Potential vorhanden. Vielleicht könnten BEARRUNE zukünftig das Tempo gelegentlich auch mal etwas variieren. Oder aber die Herren ziehen ihren Stiefel gnadenlos durch, soll mir auch recht sein.
Ä biddel dabbsch… Ab in den Proberaum, dann klappt es auch mit dem Rumwikingern!
Anhand des einen Songs, kann ich dem Rezensenten nur zustimmen: Potenzial ist vorhanden. Zwar könnte man natürlich sagen -„hat man so ähnlich schon mal gehört“ – nichts destotrotz gefällts mir.
Der eigentliche Oberhammer ist aber das Video! Ich hab mich vor Lachen nicht mehr ein bekommen. So ein amüsantes Augenzwinkern habe ich persönlich schon länger nicht mehr erlebt.
In der Tat! Nichtsdestotrotz klingt es für mich wie ein zu früh veröffentlichtes Demo. Schnell ein kleines Stück vom aktuellen Death Metal Boom.
Mag sein, dass das Album in seiner Gesamtheit dann mehr überzeugt.