Bay Leaf - About Kings And Gods - Leaf Live

Review

Die Herrschaften von BAY LEAF bezeichnen ihren aktuellen Silberling selbst als „Reunion-Jubiläums-Best Of-Live-CD“ und definieren damit klar und deutlich, womit es der Hörer zu tun bekommt. Die Pforzheimer haben sich nämlich nach mehreren Jahren Ruhepause (das letzte Album „The Son Of The Sun“ stammt aus dem Jahr 2003 und war wohl eines der letzten Lebenszeichen der Band) am 2. Mai 2009 erneut zusammengetan, um für ihre Fans (aber auch für sich selbst) ein besonderes Fest zu organisieren. Grund dafür war jedoch nicht nur die Reunion an sich, sondern auch das 20jährige Bandjubiläum, welches man im baden-württembergischen Mühlacker an genanntem Datum mit einem Konzert zu feiern pflegte.

Ob die auf vorliegendem Tondokument festgehaltene, überaus gute Stimmung im Publikum in Zusammenhang mit dem Umstand zu sehen ist, dass die Band bei freiem Eintritt (!) und Freigetränken (!!) aufgeigte, vermag ich als Abwesender nicht zu beurteilen. Sinn gemacht hat diese Aktion aber mit Sicherheit, wie an der überaus prachtvoll eingefangenen Stimmung nachzuvollziehen ist.

Zwar weiß der Kenner der Band ohnehin, dass BAY LEAF ausschließlich hochwertige Kompositionen anzubieten haben, doch bei der Setlist zu diesem Gig haben die Herren zusätzlich auch noch Geschick beweisen. Die Songauswahl an sich (womit wir beim Thema „Best Of“ angelangt wären), wie auch die Reihenfolge wirken gut durchdacht und lassen keinerlei Lücken im Set aufkommen. Im Gegenteil, die gesamte Entwicklung der Formation wurde berücksichtigt, weshalb es sich meine Wenigkeit erlaubt, die bandeigene Beschreibung des aktuellen Silberlings sogar noch um den Begriff „History“ zu erweitern.

Der Fan bekommt sowohl Songs vom 98er-Debütalbum „Noah’s Ark Project“ geboten, selbstredend aber auch von den im weiteren Verlauf der Karriere veröffentlichten Werke „The Home Of The Gods“ (1999) und „Ramses The Great“ (2001), wie logischerweise auch auf den letzten Studiodreher „The Son Of The Sun“ mehrfach zurückgegriffen wurde. Darüber hinaus darf man sich aber auch an Auszügen der beiden Demos „The Way To Atlantis“ und „Laurel (Chapter III)“, die bereits zu Beginn der 90er Jahre eingespielt wurden erfreuen, wodurch vorliegendes Tondokument in der Tat dem Begriff „historisch wertvoll“ würdig ist.

Die – übrigens verdammt gut ausgenutzte – Spielzeit vergeht wie im Flug, die Herren beweisen, dass sie auch nach mehrjähriger Pause nichts von ihrer Hingabe eingebüßt haben und zudem stellen BAY LEAF einmal mehr klar, wie zeitlos ihre kernige, durchwegs ansprechende Heavy Rock / Heavy Metal-Melange gestaltet ist.

Auch wenn wir es im Prinzip mit einer Retrospektive auf das bisherige Schaffens von BAY LEAF zu tun haben, sei zum Abschluss sehr wohl noch angemerkt, dass sich die Band dazu entschieden hat, die Karriere fortzusetzen. Eine sehr weise Entscheidung, denn es wäre wirklich schade, wenn das Talent dieser Herren ungenützt blieben würde!

30.01.2010

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