BATUSHKA – Aus dem Nichts
Aus dem Nichts – so kamen BATUSHKA mit ihrem Debütalbum „Litourgiya“. Keine Promo, keine vorab veröffentlichten Demos, keine Newsletter … am 04. Dezember war einfach auf einmal das Album in digitaler Form erhältlich, nun schiebt das Label Witching Hour Productions langsam, aber sicher die CD- und LP-Versionen hinterher. Die Köpfe hinter der Band halten sich ebenso bedeckt wie ihre Veröffentlichungspolitik: keine Namen, keine Gesichter – man weiß nicht, wer hinter BATUSHKA steckt (obwohl es Gerüchte in Richtung der Symphonic Black/Gothic Metaller HERMH gibt), man weiß lediglich, dass die Band aus Polen kommt und in anderen, bekannteren Bands mitspielt.
„Litourgiya“ – Ein Album, das keine Hintergründe braucht
Aber mehr braucht man auch nicht wissen – denn BATUSHKA liefern mit ihrem Debütalbum „Litourgiya“ ein dermaßen grandioses Stück Musik ab, dass es keinerlei Ablenkung vom Wesentlichen bedarf. Ein Stück Musik, das so großartig ist, dass es sich in den Hallen der metal.de-Redaktion (zumindest in deren schwarzmetallischem Teil) wie ein Lauffeuer verbreitet und es gleich mehrmals in die Jahresbestenlisten unserer Redakteure geschafft hat – ohne dass wir vom Label offiziell bemustert worden wären.
„Litourgiya“, das ist ein in mehrerlei Sinne orthodoxer Klumpen, geformt aus Black und Doom Metal, mit osteuropäischen Sakralgesängen, viel Melodie und immer wieder auftriumphierenden Leadgitarren zum Niederknien. „Liturgiya“, das ist ein Album, das nicht nur extrem atmosphärisch ist, sondern das BATUSHKA-Bandkonzept rund um Blasphemie gegenüber der russisch-orthodoxen Kirche nicht nur in die Texte, sondern in allen seinen Facetten ausstrahlt: im Gesang, in der Melodieführung, in der Atmosphäre, und wie neuerdings auf Fotos zu begutachten ist, auch in der optischen Selbstdarstellung.
Von Höhepunkt zu Höhepunkt
Es ist einfach bemerkenswert, wie es BATUSHKA aus dem Stand gelungen ist, ein so rundes, fehlerfreies Album zu schaffen. Dass die beteiligten Musiker bereits Erfahrung in anderen Bands gesammelt haben, ist „Litourgiya“ zu jeder Sekunde anzuhören, denn dieses Album klingt zu keiner Sekunde wie ein Debüt. BATUSHKA jagen darauf von Höhepunkt zu Höhepunkt, von den sakralen Intro-Gesängen in „Yekteniya 1“, die sich dann durch den ganzen Song ziehen (und dann stellt sich im weiteren Verlauf heraus, dass diese Gesänge ein wichtiger Bestandteil des kompletten Albums sind) zu dem schnelleren „Yekteniya 2“ mit seinem Höhepunkt im letzten Drittel, zu „Yekteniya 3“, welches mit seiner kathartischen, erhabenen Leadgitarre wohl als DER Höhepunkt des Albums gelten kann … wenn es den denn gibt. Denn mit solchen Aussagen tut man Stücken wie dem wohl doomigsten Song auf „Litourgiya“, „Yekteniya 7“, oder dem abschließenden, besonders emotionalen „Yekteniya 8“ Unrecht an. Wie gesagt: BATUSHKA hangeln sich auf „Litourgiya“ von Höhepunkt zu Höhepunkt, Ausfälle gibt es keine.
Von Null auf Hundert
Und somit haben BATUSHKA es tatsächlich geschafft, von Null auf Hundert loszulegen: Ihr Debüt ist bereits ein Album, das schwer zu toppen sein wird, im Grunde haben es im kompletten Black-Metal-Jahr 2015 sonst höchstens MGŁA und ISVIND geschafft, ein derart stimmiges Gesamtkunstwerk aufzunehmen. Wer auf doomigen Black Metal mit heruntergestimmten Gitarren kann, wer die BATUSHKA-Landsleute MGŁA oder EERIE mag, wer sich diese mit Einflüssen von Bands wie MOURNING DAWN oder FORGOTTEN TOMB sowie epischen, doch finsteren Leadgitarren, ein bisschen in der Art von CULT OF FIRE, vorstellen kann, der sollte BATUSHKA und „Litourgiya“ definitiv auf dem Zettel haben. Es lohnt sich ungemein.
Sehr erfrischendes Album, roh und dennoch gut produziert, eigenständiges Songwriting, neben MGLA meine GenreFaves im BM derzeit.
Nachdem ich das Album nun einige Male habe rotieren lassen, befinde ich dieses für durchaus ansprechend. Nachdem ich nun jedoch auch die Möglichkeit hatte, auf dem Thronefest in Belgien den zweiten (!) Liveauftritt der Band überhaupt zu sehen, muss ich allerdings mitteilen, dass meines Erachtens der große Hype um diese Band nicht ganz gerechtfertigt ist. Trotz stimmungsvollem und okkultem Bühnenbild, begann es mich doch recht früh zu langweilen. Ebenso unverständlich empfinde ich den Co-Headliner Slot, an einem Tag, an dem unter anderem auch Mgla und Inquisition gespielt haben. Wie auch immer, Polnische Bands erleben ja momentan ohnehin ihren zweiten Frühling, respektive Herbst. Mal abwarten was aus dieser Richtung noch kommt. Zu mehr als 7 Punkten reicht mir das bisher Gehörte/Gesehene noch nicht. Ach so, der Sänger ist übrigens der Labelowner von Witching Hour und Sänger von Hermh.
Nach all den Lobesliedern auf dieses album, hatte ich gehofft, das hier irgendwas zu finden wäre, das ich mir schon lange erhofft hatte, eine art sakral black doom oder so. Aber das album langweilte mich bereits beim zweiten aktiven Hören. Durchschnitt und tausendmal gehört. Nette intros und dann… viel lärm um nix. Alles bisserl überbewertet.
Beste Platte, die ich seit einiger Zeit gehört habe. Vielseitig, das Album hat echt eine Menge zu bieten.
Ein wunder volles stück musik.ich liebe es. So empfehlenswert.
Ich finde das Album großartig! Aber wie der Autor schon geschrieben hat, es wird nicht leicht das zu toppen.
Nicht schlecht, aber völlig überbewertet und zudem nur eine Geldmaschine.