Battue - New World Disorder

Review

“New World Disorder“ heißt also das nagelneue Point&Click-Adventure, ganz nach dem Vorbild der beliebten ersten drei Teile der Monkey Island-Reihe. Naja, jedenfalls könnte das geschickt ausgetüftelte Cover des ersten Albums dieser norddeutschen Fraktion glatt als Originalschauplatz eines solch grafisch enorm eingestaubten Computerspieles durchgehen. Das sollte allerdings nicht weiter stören, solange die Musik ihre Zwecke weitestgehend erfüllt – und das tut sie ohne Zweifel. Erwarten darf man einen ausgefeilten Mix aus Death- und Thrash Metal, gewürzt mit vielen Ideen, Hooklines und auch einer streckenweise beachtlichen Portion Atmosphäre.

Dass BATTUE vielerlei Erarbeitungen in ihrem Rucksack verpackt haben, zeigt bereits die beachtliche Gesamtspielzeit, die selbst die Stundengrenze überschreitet – von künstlichem in die Länge ziehen kann allerdings keine Rede sein, sieht man von dem seltsamen Hidden Track ab. Auf deren Homepage wirbt man mit “Northern Death Metal“ und für so ganz daneben erachte ich diese Einschätzung angesichts der mir vorliegenden Platte nicht, blitzen doch in den rasanten Passagen immer mal wieder UNLEASHED und bei den gemäßigteren Teilen AMON AMARTH durch das Soundgerüst der Niedersachsen. Aus diesem steten Wechsel besteht im Grunde die Basis und Stütze der Musik, wobei sich selbstverständlich noch eingängige Refrainstrukturen und diverse Soli mit eingliedern.

In den besten Momenten keimt dazu eine raue, aber stets erhabene, kriegerisch anmutende Atmosphäre auf, die insbesondere durch die melodischen Zwischenparts getragen wird. Insgesamt ist “New World Disorder“ recht simpel gestrickt, geht aber unter anderem deshalb und aufgrund der cleveren Herangehensweise an ein solches Konzept, sehr gut ins Ohr und dürfte Fans der oben genannten Bands eventuell ansprechen. Die Produktion passt dahingehend ebenso sehr gut, wobei das etwas blechern wirkende Schlagzeug noch eher charmant als störend daherkommt. Lediglich der Gesang ist mir mehr oder minder ein Dorn im Auge, da dieser für Death/Thrash-Verhältnisse überdurchschnittlich hoch auf der Tonleiter anzusiedeln ist, ja manchmal sogar an Trevor Strnad von THE BLACK DAHLIA MURDER erinnert. Das passt, meiner Auffassung nach, nicht wirklich gut ins musikalische Konzept von BATTUE und wirkt im Hinblick auf die atmosphärische Dichte nicht unbedingt produktiv. Trotzdem bleibt “New World Disorder“ ein durchweg ansprechendes Debüt, das zwar eingetrampelte Pfade begeht, diese aber vollends zu nutzen weiß.

11.10.2008

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