Battlesword - And Death Cometh Upon Us

Review

Seit nunmehr bereits 20 Jahren treiben BATTLESWORD aus NRW ihr melodisches Unwesen. Dazu beschenkt man sich selber mit der dritten LP „And Death Cometh Upon Us“ und wir gratulieren natürlich artig zum Jubiläum. Aber nun genug gefeiert, wichtig ist am Ende des Tages immer noch auf der Scheibe.

Wie bei allen bisherigen Reviews von BATTLESWORD („Crusade Of Steel“, „Failing In Triumph“ und „Banners Of Destruction“) steht auch hier unterm Strich die Note 8. Ist das einfach das Gesetz der Serie oder war der Rezensent diesmal nur besonders ideenarm?

Nun ja, die Wahrheit liegt auch hier wie so oft irgendwo in der Mitte. Zum einen haben sich BATTLESWORD ganz einfach irgendwie auf diesem hohen Niveau fest gebissen, das ist Tatsache. Und zum anderen hätte man hier sehr wohl ganze Passagen der geschätzten Kollegen 1:1 aus den anderen Reviews übernehmen können, denn die Kernaussagen von damals treffen auch auf „And Death Cometh Upon Us“ absolut zu.

Da man jedoch billiges Kopieren als moralisch verwerflich ansehen könnte, konzentrieren wir uns lieber auf zwei andere Fragen:

Warum diesmal keine höhere Bewertung?

Das hat vor allem zwei Gründe. BATTLESWORD starten etwas zurückhaltend („Bloodmorning“) und leicht holprig in die Schlacht. Vorsichtiges Abtasten nennt man das dann wohl. Und bei den ersten drei Songs findet man am Ende irgendwie nicht so ganz den passenden Abschluss. Da verlieren die Herren immer so ein bisschen den stets vorhandenen Schwung, daran hätte man noch etwas feilen können. Denn manchmal ist es sicherlich besser, einen Track einfach zu beenden, ohne ihn etwas künstlich in die Länge zu ziehen.

Warum wird hier erneut eine solch hohe Note gezückt?

Ganz einfach, weil BATTLESWORD ab „Serpents Amongst Us“ einfach verdammt viel richtig machen. Da strotzen die Songs vor Ideen, Tempowechseln und jeder Menge geiler Melodien und Harmonien. Natürlich hat auch dieser Melodic Death gelegentlich skandinavische Anleihen, orientiert sich aber ansonsten eher an der edlen Tradition der deutschen Variante dieses Genres. Zwangsläufig kommen einem da immer wieder Kapellen wie NIGHT IN GALES oder BEHIND THE SCENERY in den Sinn, das kann man kaum vermeiden.

Aber es finden sich auch dezente weitere Farbtupfer wie AMON AMARTH („Serpents Amongst Us“) oder IN FLAMES zur „Colony“-Phase („Smothered“). Einmal („Falling Into The Arms Of Morpheus“) findet man sogar Einflüsse beider Bands in einem Song. Und das abschließende „At Night They Feast“ setzt anfangs eher auf Härte denn auf Melodik, die kommt erst nach und nach ins Spiel. Außerdem erinnert dieser Song von den Harmonien her sogar wohlig an NAGLFAR, Überraschung definitiv gelungen.

Letztendlich wieder ein souveräner Sieg für BATTLESWORD

Der deutsche Melo Death hat sich im Laufe der Jahre eine ganz eigene Signatur zugelegt, die spürt man auch hier jederzeit. So schreiben auch BATTLESWORD nicht die Geradeaus-Smasher, die du schon beim zweiten Refrain fröhlich mit trällern kannst. Den Jungs geht es offensichtlich mehr um das weniger offensichtliche, so entdeckt man bei jedem Durchlauf etwas neues. Auf den schnellen Hit sind die Herren definitiv nicht aus, man gibt dem Zuhörer lieber jede Menge zum Erforschen und Entdecken.

BATTLESWORD stürzen sich also etwas abwartend ins Getümmel, gewinnen aber rasch die Oberhand und siegen mit „And Death Cometh Upon Us“ letztendlich doch wieder mal auf ganzer Linie.

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13.11.2019

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