Wieder Shiver Records, wieder Belgien, wieder Death Metal. Hört sich an wie die unheilige Dreifaltigkeit, ist aber so. Das Label scheint darauf spezialisiert zu sein, belgische Bands zu vertreiben, und nachdem ich bereits die Ehre hatte, ORDEAL zu rezensieren, dürfen es nun also die Todesblei-Kollegen von BATTALION sein. Und genau wie die Landsmänner fühlen sich BATTALION in der eher traditionellen Schiene des Death Metals zu Hause, reichern diese aber auch noch gerne mit ein wenig Grindcore oder Thrash Metal an. Jau, old school Gehämmere ist ja eigentlich auch genau mein Ding, dann mal schnell rein mit dem ersten Longplayer der Band.

Sound als auch Musik lassen sofort Erinnerungen an Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger aufkommen, als diese Form des Metals auf dem Höhepunkt des Erfolges war und ewig viele Bands und auch Szene-Labels wie Pilze aus dem Boden schossen. BATTALION holzen dabei in absoluter Reinkultur, vermitteln ein klassisches, authentisches Feeling, lassen aber auch mal hier und da einige wenige moderne Elemente in ihr Klangbild einfließen. So gibt es natürlich coole, höchst eingängige und direkte Riffattacken, die Keule kreist stets roh über dem Schädel. Der Death Metal ist sehr direkt, recht brutal, zumeist agiert die Band im groovenden Midtempo und Uptempo, hämmert aber auch gerne mal mit Blast Beats alles nieder. Sehr innovativ oder abwechslungsreich ist das natürlich nicht gerade, auf Experimente wurde komplett verzichtet, richtig stumpf wäre jetzt aber auch übertrieben formuliert. Die einzelnen Stücke kommen direkt auf den Punkt, auf große technische Spielereien verzichten BATTALION. Vergleiche? Gerne! GRAVE, PANZERCHRIST, BOLT THROWER, BENEDICTION, DERANGED, AUTOPSY und TERRORIZER. Die Durchschlagskraft wird durch die druckvolle Produktion noch verstärkt.

Störend wirkt etwas, dass man selbst nach mehrmaligem Hör keinerlei Eigenständigkeit im Sound von BATTALION findet. Irgendwie beschleicht mich hier oft das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben. Außerdem geht die Musik auch deshalb verdammt schnell ins Ohr, weil einfach vieles sehr vorhersehbar ist. Trotzdem, einen gewissen Unterhaltungswert hat „Winter Campaign“ zweifelsohne, vor allem für Leute, die wie ich auch gerne mal unverfälschten, direkten Todesblei der alten Machart hören. Kann Spaß machen, muß aber nicht.