Battalion (CH) - Underdogs

Review

Mein lieber Mann, da haben sich innerhalb der letzten Jahre dermaßen viele an BATTALIONen auf den Weg gemacht, um die Hörerschaft für sich zu gewinnen, dass man verdammt gut aufpassen muss nicht den Überblick zu verlieren. Schon klar, dass dieser Bandname ein sehr passender ist, wenn man sich auf aggressiv dargebotenen Metal eingeschworen hat, doch ein klein wenig mehr an Ideenreichtum dürfte es doch sein. Neben einem belgischen Todes-Geschwader, das uns zuletzt 2008 mit einem Album die Ehre erwiesen hat und den norwegischen Death / Thrashern THE BATALLION firmiert seit mehren Jahren auch in der Eidgenossenschaft ein schwermetallisches BATTALION.

Aber jetzt genug gelästert, denn hinsichtlich der musikalischen Darbietung besteht keinerlei Verwechslungsgefahr. Die schweizerische Variante des BATTALIONs zeigt sich nämlich wesentlich traditioneller orientiert als ihre Namensvettern. Der Vierer aus Zürich hat sich ganz offensichtlich mit Haut und Haar der „alten Schule“ des Heavy Metals verschrieben, wobei im Jahrgang dieser Band offenbar vor allem der Thrash Metal besonders intensiv gelehrt wurde.

Will sagen, die Jungs präsentieren auf „Underdogs“ jede Menge an mächtigen Thrash-Riffs, geben zumeist amtlich Gas und lassen dabei Einflüsse von beiden Seiten des Atlantiks erkennen. Schon im eröffnenden Glaubensbekenntnis „Thrash Maniacs“ setzen uns die Jungs dermaßen herzerfrischend und lässig über ihre Marschrichtung in Kenntnis, dass der Zuhörer gar nicht anders kann, als diesem BATTALION beizutreten. Ein sehr schlauer Schachzug der Schweizer, denn auch für das anschließende, offenkundig nicht minder autobiographische „Headbangers“ werden ihnen die Sympathien zufliegen.

Zwar behält der Thrash Metal im weiteren Verlauf der Spielzeit sehr wohl die Oberhand, doch die Jungs wissen sehr wohl auch in eher gemäßigteren Bereichen zu überzeugen. Mit „Wings Of A Demon“ beispielsweise kommt ein mächtiger, kraftvoller Traditons-Metal-Track aus den Boxen, wie auch „Bullets & Death“ eher nach Power Metal (wenn auch der hurtigen Bauweise) klingt, als nach reinrassigem Thrash. Besonders bemüht haben sich die Burschen um mit „Stalingrad“ eine knapp acht minütige Monumentalkomposition aufzutischen.

Diese ist von Abwechslungsreichtum geprägt, hat reichlich harmonische Gitarrenläufe zu bieten und kulminiert in einer Sprachsequenz, die zwar ein wenig zu pathetisch ausgefallen ist, die Nummer aber trotzdem zu großem Kino werden lässt.
Zur Abkühlung und Beruhigung folgt mit dem kurzen Instrumental „Interlude“ eine Verschnaufpause, bevor die Jungs mit dem Abschluss-Dreier nochmals mit Nachdruck unter Beweis stellen, welch‘ begnadete Songschreiber sie schon im doch noch recht frühen Stadium ihrer Karriere bereits sind.
Man braucht wahrlich kein Prophet zu sein um vorauszusagen, dass diesem BATTALION demnächst Fans in Scharen beitreten werden!

12.02.2010
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