Bastardo - Powerplant

Review

Ihrem Bandnamen werden diese Burschen aus Marburg absolut gerecht, denn das, was uns im Verlauf der Spielzeit von „Traitors“ aus den Boxen entgegen geballert kommt, lässt sich in der Tat als fieser, alles erdrückender „Bastard“ beschreiben.

Ich weiß, das ist für viele von euch nicht mehr wirklich neu, mir persönlich war die Truppe aber trotz ihrer bereits mehrjährigen Existenz, den unzähligen Gigs (u.a. zusammen mit NEBULA oder GORILLA MONSOON) und ihrer bisherigen Veröffentlichungen (ein Album namens „Skip The Present“ aus dem Jahr 2008 und ein Demo aus dem Jahr 2006 sind bislang in Umlauf gebracht worden) bis dato völlig unbekannt.

Doch diese Wissenslücke ist mittlerweile gefüllt und zwar auf mächtige Art und Weise. Die Burschen gehen sehr kraftstrotzend zu Werke und wissen perfekt satten Stoner und Heavy Rock mit staubtrockenen KYUSS-Anleihen, erdigen MONSTER MAGNET-Zutaten und einer gehörigen Dosis MOTÖRHEAD zu verquicken und haben zudem ein ausgeprägtes Gespür für einprägsame Melodien.

Zumeist geht es eher gemächlich, mitunter auch regelrecht doomig zu, der Druck, den die Tracks dabei ausüben, ist jedoch immerzu gewaltig. Darüber hinaus können die Burschen aber auch eher „zurückhaltend“ aufgeigen. Das passiert zwar nur gelegentlich, dafür aber geht es dabei umso intensiver zu. Doch nicht nur musikalisch zeigt man sich abwechslungsreich. Auch was den Gesang betrifft, kann von Monotonie keine Rede sein. Das Spektrum reicht von MOTÖRHEAD-Referenzen hin zu einigen Passagen, in denen man dem jungen DANZIG sehr nahe kommt. Doch auch hier gilt, dass BASTARDO mit viel Gefühl an die Arbeit gehen.

Ein überaus sattes Werk also, von dem man annehmen kann, dass es das letzte für diese Band sein wird, das in Eigenregie unters Volk zu bringen versucht wird.

26.06.2012
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