Nachdem mir BASTARD PEELS mit ihrem wirren, verstörenden, dafür aber sehr intensiven „Keine Bilder“ in Zwiespältiger Erinnerung geblieben sind, weckt die Ankündigung einer Split-Veröffentlichung mit den mir unbekannten DISTASTE ebenfalls geteilte Erwartungen. Letztere machen sich mit dem Slogan „No Porn, No Gore, Just Grind.“ jedenfalls in Rekordzeit sympathisch.
Dementsprechend überzeugt die erste Seite der Split jeden Fan von HC/Grindcore-Hybriden mit ziemlicher Sicherheit. Melodiöser Hardcore-Punk mit einem exzellenten Gefühl für Spannungsbögen und Songaufbau trifft Mal auf Hochgeschwindigkeitsgrind, Mal auf satten Death-Metal-Groove. DISTASTE machen alles richtig und verpacken ihren Sound dazu auch in angemessen satter Produktion, die jeder musikalischen Komponente genügend Raum gibt und das Endresultat als uneingeschränkt empfehlenswert dastehen lässt. Wann kommt die Split mit AFGRUND? (8/10)
Nachdem die Kirchberger schon einen hervorragenden Geschmack in der Wahl ihrer Splitpartner bewiesen haben, stellt sich nun die Frage, inwieweit BASTARD PEELS aus den Schwächen ihres Debütalbums zu lernen in der Lage waren. Ein klein wenig scheinen sie sich gemäßigt zu haben! Zwar ist Chaos nach wie vor eine definitive Konstituente ihrer Musik, doch gehen sie verglichen mit „Keine Bilder“ strukturierter vor, sodass aus dem einstigen, schwer zu durchschauenden Wirrwarr jetzt so etwas wie „normaler“ Grindcore mit progressiven Versatzstücken geworden ist. Diese Verschiebung der Prioritäten steht ihnen deutlich besser zu Gesicht und macht ihre Seite der Split gut hörbar, auch wenn sie die Klasse von DISTASTE nicht erreichen. (6/10)
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