Bastard Feast - Osculum Infame

Review

Irgendwie ist „Osculum Infame“ das erste Album von BASTARD FEAST – aber auch nicht ganz. Was verwirrend klingt, ist ganz einfach: Die Band aus Portland, Oregon hieß früher ELITIST, musste sich aber aufgrund eines drohenden Rechtsstreits mit den gleichnamigen Amis aus L.A. umbenennen. Also wurde das erste ELITIST-Album „Fear In A Handful Of Dust“ von Season Of Mist unter zwei Namen rausgebracht – unter dem alten Namen ELITIST und unter dem neuem Banner BASTARD FEAST.

Drei Jahre später hauen uns die französischen Metal-Extremisten Season Of Mist nun das zweite Full-Length-Album der Band um die Ohren. „Osculum Infame“ lautet der Titel, und vom Namen abgesehen hat sich darauf nicht viel geändert: Noch immer spielt die Band ihre Mischung aus Sludge, Crust, Black und Death Metal, und noch immer klingen sie düster, morbide und zermalmend wie nichts Gutes.

Das Hauptaugenmerk liegt bei den Amis ganz sicher nicht auf gut und einfach hörbaren, eingängigen Songs (obwohl hin und wieder Riffs dabei sind, die gut ins Ohr gehen), sondern auf Atmosphäre und Stimmung – und zwar nicht auf fröhlicher Stimmung. „Osculum Infame“ klingt im allerbesten Sinne ekelhaft, lebensfeindlich und wie frisch erbrochen; mal zähflüssig wie Lava, mal polternd wie ein Panzer auf dem Schlachtfeld. So strecken BASTARD FEAST knapp 30 Minuten lang jedem Anflug von Sonne, Heiterkeit, Frühlingsgefühlen oder sonstigem bunten Gewäsch den Mittelfinger entgegen, bevor das Zehn-Minuten-Werk „Synthetic Messiah“ den Abschluss macht. Und das klingt, wie es heißt – verwabert, verdrogt und nicht nett, als Abschluss für das Album aber sehr passend.

„Osculum Infame“ ist hart, düster, schwarz und eitrig – aber gleichzeitig erfrischend anders. Es ist die musikalische Verkörperung des besoffenen Satanisten, der dir bei einer Black-Metal-Show auf die Stiefel kotzt: hässlich, dreckig, verlaust, aber irgendwie sympathisch. Ein brutales, aber auch anstrengendes Lo-Fi-Album der Spitzenklasse.

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17.07.2014

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