Bask - Ramble Beyond

Review

BASK sind ein musikalisches Quartett aus Asheville und veröffentlichen mit „Ramble Beyond“ ihr zweites Album. Sechs Songs in ungefähr 40 Minuten, sowas lässt auf detaillierte Ausschweifungen hoffen und genau das gibt es auch zu hören. Progressiv und äußert unverkrampft lassen BASK die Töne einfach laufen, geben jeder Idee die Möglichkeit, sich zu entfalten. Trotz gelegentlichem Aufbäumen wird es nie wirklich hektisch und die Musik findet immer wieder in die ursprüngliche Spur zurück.

Die Musik sprechen lassen …

…, dass ist es was BASK im Wesentlichen tun. Es gibt natürlich Gesang, äußerst guten und überzeugenden sogar. „Ramble Beyond“ profitiert stark von einem Sänger, der seinen Gesang noch als Instrument wahrnimmt und dementsprechend zweckdienlich ein- und nicht dem ganzen Arrangement überordnet („The Lonesome Sound“). Die Hauptakteure sind und bleiben aber die Instrumente. Was letztendlich zu durchweg grandiosen Songs verschmilzt, gesteht trotzdem jedem Musiker ausreichend Freiraum für Virtuosität lässt. Dieses Selbstbewusstsein resultiert in Entspannung, die sich umgehend auf den Hörer überträgt. BASK als Hintergrundmucke für’s Kiffen zu missbrauchen wäre allerdings unverschämt und wie Perlen vor die Säue zu werfen. Dafür sind die Arrangements viel zu aufwendig und viel zu hochwertig.

Man beachte Ende und Anfang der einzelnen Songs – kein frühzeitiges Ausblenden, kein abschließender Ton. Ganz gemächlich wird der Schlussakkord geschlagen und der Hörer darf horchen, bis er wirklich vollständig ausgeklungen ist. „A Graceless Shuffle“ beansprucht etwas weniger Zeit und mimt somit den hypnotisch-launigen Quickie der Platte – inklusive Bono-Bestform-Reminiszenz. Das polyrhythmische Schlagzeug sorgt für entsprechenden Tiefgang und erfrischenden Wind im hitzig-schwülen Südstaaten-Sound.

BASK spielen unverfälschten Rock

„Ramble Beyond“ profitiert darüber hinaus von beeindruckendem Sound. Gemastert wurde die Musik von Chris Common, der unter anderem schon ISIS, THE SWORD und CHELSEA WOLFE veredelt hat. Jede Nuance ist hörbar, jedes Detail wichtig. „Kindled Green“ schafft den Spagat sich im gleichen Moment auf die walzenden Riffs und die akustische Feinarbeit zu konzentrieren – grandios! Ganz ohne Breakdown, ohne Hymne mit Hitpotential und vollkommen ohne dicke-Hose-Getue, sind BASK mehr Rock als die meisten, die sich dieses Genre offensiv an Revers heften. Ramble also? Ja! Aber im absolut bestmöglichen Sinne und einfach, weil sie es können. „Ramble Beyond“ von BASK ist eines der wenigen Vintage-Rock-Alben, das man nicht verpassen sollte.

12.05.2017
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