Baryon - Hypnos

Review

Mal ehrlich: das Post-Rock-Genre hat ein Problem. Es gibt viele aufstrebende Bands, doch ähneln sich die meisten im Sound und der Herangehensweise zu sehr. Relevante Alben kommen ähnlich wie im Post Metal häufig nur von einer Handvoll längst etablierter Bands und trotz grundsätzlicher Gefälligkeit sind wirkliche Ausreißer nach oben eine Seltenheit. Die Hessen BARYON haben im Gegensatz zu den meisten Bands immerhin einen festen Sänger. Können sie damit im Bereich zeitgemäßer, verträumter Rock-Musik frische Akzente setzen?

BARYON und der Schlaf

Sänger Sebastian macht seine Sache zwar gut, jedoch ist der Gesang auf “Hypnos” häufig inkonsequent eingesetzt. Längere Instrumentalparts gehören zwar zu dieser Art von Musik, bei BARYON sind sie häufig aber so ausufernd, dass man sich wundert, dass auf einmal wieder eine Stimme ertönt. Dieser Umstand lässt das ganze Album unrund wirken.

Zudem ziehen BARYON ihre Kompositionen sehr in die Länge, ohne meist aus den ruhigen, verträumten Passagen auszubrechen. Häufig könnte eine gezielte Eruption “Hypnos” zu mehr Dynamik verhelfen. Stattdessen wirkt das Album häufig zäh, was wiederum zum Titel passt: Ohne das despektierlich zu meinen, lässt es sich zu “Hypnos” bestimmt gut in die Traumwelt gleiten.

Mehr Abwechslung, bitte!

Daneben bedienen sich BARYON häufig fast ausschließlich bewährter und inzwischen gar nicht mehr so reizvoller Stilmittel wie MONO oder MOGWAI und strecken diese künstlich. Die Gesangsparts bringen zwar durchaus frischen Wind in die Sache; darüber hinaus passiert auf “Hypnos”, das insgesamt über eine Stunde Spielzeit auf die Waage bringt, zu wenig. Damit ist die Platte zwar alles andere als Mist, sie wird es aber auch nicht leicht haben, sich in der konstanten Veröffentlichungsflut durchzusetzen.

21.06.2024

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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