Barn Burner - Bangers

Dafür, dass zumindest auf den ersten Blick bei BARN BURNER alles nach zugedröhntem Stoner Rock aussieht, geht bereits der Opener „Holy Smoke“ ziemlich derbe in die Vollen. Mehr IRON MAIDEN geht in den ersten 10 Sekunden eines Albums eigentlich nicht. Auch mit den darauf folgenden Stücken wird schnell klar, dass man sich hier vom Klischee des behäbigen, lahmen Kiffers verabschieden muss. Die Kanadier sind auf ihrem Debüt „Bangers“ erstaunlich gut zu Fuß.

Am ehesten kann man sich das ganze so vorstellen: Völlig zugekiffte HELLACOPTERS jammen ein Stoner-Rock-Tribut an Mr. Steve Harris himself. Die Frage ist nur, ob diese Rechnung auch aufgeht. Gemessen an der Stringenz des Materials kann man BARN BURNER jedenfalls keinen Vorwurf machen. Es entsteht zu keiner Zeit der Eindruck, man hätte es mit einer Band zu tun, die im Songwriting nicht konsequent ein Ziel vor Augen hätte. Leider finden sich zwischen lässigen 70er-Jahre-Leads, flotten Tempowechseln und gediegenen Breaks sehr wenige Hooklines oder überhaupt besonders einprägsame Momente. Das hinterlässt einen verworrenen Eindruck, der nicht hätte sein müssen.

Mit mehr Fokus wäre „Bangers“ eine echte Rockgranate: Kompaktere Nummern, hier und da ein schmissiger Chorus und voilà! Nichtsdestotrotz ist dieses Debüt es wert, sowohl von klassischen Rock- als auch Metalbegeisterten Hörern näher unter die Lupe genommen zu werden, denn Metal Blade haben hier, soviel ist sicher, keinen Fehlgriff getan.