Wenn ich ein Album mit dem Titel „Heavy Metal Resurrection“ von einer Band namens BARBARIAN in die Finger bekomme, erwarte ich nicht gerade Texte auf spanisch. Eine viel größere Assoziation hätte ich da schon eher zu erbarmungslosen, Krieg und Schlachten sehr plastisch umschreibenden Lyrics in englisch, wie sie uns MANOWAR und Konsorten zu Hauf um die Ohren hauen.
Nun gut, mache ich mich mal ans Hören des spanischen Metals, wo ich nicht einmal die Songnamen übersetzen kann – außer bei Track 3, dem Titeltrack. Aber auch da ist nur der Titel in englisch.
Schon bei dem iberischen Ur-Metal-Export BARON ROJO fand ich, dass die spanischen Texte den Sound irgendwie bremsen und schwammig machen. Genauso ist es auch bei BARBARIAN. Oder liegt es daran, dass die Jungs das nicht besser können? Eigentlich spielen sie einen Mix aus Old School Metal und 80er-Thrash. Dabei beschränken sich die Akzente des Thrash Metal eher aufs Riffing, weniger auf rhythmische Up-Tempo-Attacken. Im Grunde ist es nicht schlecht, wenn aggressive Riffs einen klassischen Metal-Sound unterstützen. Dies bringt rauere Aspekte in die Musik ein. Aber im Falle von Barbarian wirkt das auf mich überhaupt nicht so.
Die ganze Mucke klingt irgendwie angestaubt, schwachbrüstig, kraft- und saftlos. Da kommt kein Feeling über, da reißt nichts mit. Der Songaufbau scheint mir nicht strukturiert. Wenn es Refrains gibt, gehen sie im Gesamtsound irgendwie unter. Das Songwriting ist als klares Defizit der Spanier zu sehen. Die lahmen spanischen Texte tragen ihren Teil zu dem langweiligen Geplänkel bei. Bis auf ein paar nette Soli-Einlagen der Gitarre und dem ein oder anderen Mainriff, fällt mir bei „Heavy Metal Resurrction“ nichts positiv auf. Ganz schwach ist der rauh-krächzende Gesang, der öfters nicht die passenden Töne trifft.
Man kann das Album für 11 Euro auf der Website der Band beziehen, doch ich rate euch, die Kohle lieber anderweitig zu investieren. BARBARIAN haben sicherlich noch einen langen Weg vor sich, um sich im Heavy Metal irgendwie behaupten zu können. Ein erster vernünftiger Schritt wären englische Lyrics, der zweite die Suche nach einem geeigneten Sänger.
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