Zurecht stellte Kollege Markus Endres anno 2005 fest, BARATHRUMs Ideen auf „Anno Aspera: 2003 Years After Bastard’s Birth“ seien ein bisschen sehr ausgelutscht. Nun, zwölf Jahre später, kehren die finnischen Szene-Urgesteine zurück auf die Bildfläche und veröffentlichen mit „Fanatiko“ ihr neuntes Album, nicht mehr über Spinefarm, sondern Saturnal Records. Und die Pause hat den Finnen gut getan: Obwohl BARATHRUM auf „Fanatiko“ nichts großartig anders machen als auf ihren früheren Alben, klingen sie 2017 Jahre nach der Geburt des Bastards sehr viel frischer, kraftvoller … schlicht: mächtiger als noch 2005.
„Fanatiko“ klingt gleichzeitig modern und klassisch-würzig
Dabei sind BARATHRUM vom Gerumpel ihrer Anfangstage in den frühen Neunzigern nur insofern weggekommen, dass der Sound auf „Fanatiko“ differenzierter und sauberer klingt. Allerdings machen die Finnen nicht den Fehler, ihre Musik zu glatt zu bügeln: Das Album knarzt und kracht an all den richtigen Enden, aber mit der nötigen Ausgewogenheit und dem nötigen Punch. Wenn sich jemand gefragt haben sollte, wie Old School Black Metal heute gleichzeitig modern und klassisch-würzig klingen kann: BARATHRUM liefern die Antwort!
BARATHRUM bleiben bei ihren Leisten
Ansonsten bleiben die finnischen Schuster bei ihren Leisten, „Fanatiko“ besteht aus genau jener Mischung aus First Wave Black Metal, Second Wave Black Metal, Punk und Doom, für die BARATHRUM seit eh und je bekannt sind. Die provokativ-fiese, aber augenzwinkernde Herangehensweise findet sich ebenfalls nach wie vor im Repertoire der Band, siehe Songtitel wie „Pope Corpse Tattoo“ – Songtitel des Jahres? -, siehe das fiese Feuermelder-Gepiepse im abschließenden Titeltrack „Fanatiko“. („Hä, was issn das?“ *Musik auf Pause* „Ah, gehört dazu.“ *Wieder an.*) Oder man siehe das Bandfoto von oben – Stichwort: „Hut“!
So geht Old School Black Metal heute!
Zwei Bässe, zwei Gitarren, das fiese Gekeife von Demonos Sova: BARATHRUM sind auch 2017 noch sie selbst, in Sachen Klang eher die BARATHRUM der 2000er, im Songwriting immer noch tief in den Neunzigern verwurzelt, dabei aber frischer und wuchtiger als zuletzt. So soll Old School Black Metal in jenen Momenten klingen, in denen man keinen Bock auf Rauschesound hat. Fettes Teil, dieses „Fanatiko“!
Kommentare
Sag Deine Meinung!