Bann - Antiochia

Review

Dass es alles andere als üblich ist, ein auf 50 Stück limitiertes Erstwerk, ein Demo (!), in einen schicken Digipack zu verfrachten und zusätzlich das Promosheet wie ein kleines Poster zu gestalten brauche ich an dieser Stelle wohl niemandem zu erzählen. Das aus heimischen Landen stammende Duo BANN hat sich augenscheinlich Mühe gemacht, nichts dem Zufall zu überlassen und gleich zu Beginn der Diskographie Spuren zu hinterlassen.

“Black Ambient Metal”, diese selbstgewählte Stilbezeichnung hat mich dann erstrecht scharf auf die musikalische Seite der Formation gemacht und gespannt schmeiße ich die bedruckte CDR (zumindest scheint es eine zu sein, obwohl der Druck höchst professionell wirkt) in die heimische Anlage.
Nunja, Black Metal? Ok, das ist nachvollziehbar. Aber wenn man sich denkt, dass ein paar Synthesizer und Sprachsamples die Nachsilbe “Ambient” rechtfertigt, liegt man in meinen Augen knallefalsch.
Geboten wird eine mich stark an ältere EMPYRIUM-Veröffentlichungen erinnernde Symbiose aus typischem Dark Metal und melodischem Schwarzstahl, die absolut eingängig ist und mit starkem Ohrwurmcharakter aufwartet. Der Vergleich mit “Songs Of Moors And Misty Fields” zieht dabei wirklich gut, denn BANN “arbeiten” ähnlich den verblichenen Ausnahmemusikern zu dieser Zeit mit begleitenden Gitarren, die die Melodieführung des Keyboards zwar vorhersehbar aber durchaus angenehm unterstützen! Percussioniert wird das Ganze, wen wunderts, von einem Drummer aus der Dose, der der Instrumentation entsprechend hauptsächlich im gezügelten Tempobereich angesiedelt ist und nur selten den Weg zur zweiten Bassdrum findet. Ist angesichts der Tatsache, dass eben genannter Drumcoputer bei “höheren” Geschwindigkeiten schlichtweg schrecklich klingt auch nicht weiter schlimm. Dass die Melodieführung des Keyboards bei den ersten zwei Songs relativ “romantisch” wirkt und gelegentlich sogar an SAMSAS TRAUMs “Oh Luna Mein” erinnert stört dabei ebenfalls nicht so sehr, wie die Tatsache, dass beide Songs schlichtweg ähnlich klingen und man dadurch, wenn man die Platte am Stück hört, nicht wirklich unterscheiden kann wo A beginnt und B anfängt.
Der letzte Song, der Titeltrack, stellt dabei meinen Favoriten dar, denn hier geht man im Vergleich zu den sonst relativ “träumerisch” wirkenden Musik ein bisschen harscher und düsterer vor.

Summa Sumarum stellt “Antichoia” ein ordentliches Erstwerk dar, an dem angeknüpft werden kann und muss. Mir persönlich fehlt noch die eigene Note und der Wiedererkennungswert, aber ich denke, dass die die 7 Euro, die für eine wirklich schön aufgemachte CD verlangt werden, nicht übertrieben sind. Von der relativ üppigen Spielzeit von einer halben Stunde bei drei Songs einmal ganz abgesehen.

16.11.2006

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