Balmog - Eve

Review

Soundcheck Dezember 2021# 24 Galerie mit 18 Bildern: Balmog - Party.San Metal Open Air 2023

BALMOG haben mit jeder ihrer Veröffentlichungen bewiesen, dass Spanien interessante Künstler aus dem Bereich des Black Metals zu bieten hat. Ihre Alben „Svmma Fide“ und „Vacvvm“ sowie die 2020 erschienene EP „Pillars of Salt“ halt durchaus mit der internationalen Szene mit.

BALMOG wagen den Neuanfang

Mit ihrem vierten Album versuchen sich BALMOG nun an einer Art musikalischem Neuanfang. Den teils brachialen Black Metal möchten sie abstreifen und eigenen Klangwelten mit Elementen des Psychedelic-Rocks, Post-Punks und Death Metals erweitern. Das klingt auf dem Papier erstmal nach einer kuriosen, aber dennoch interessanten Mischung.

„Eve“ bietet wenig Neues

Doch so interessant, wie sich BALMOG ihre musikalische Neuausrichtung vorstellen, fällt das Endprodukt nicht aus. Denn was BALMOG den Hörern auf „Eve“ präsentieren, klingt weder besonders neu noch frisch und unverbraucht. Schon nach den ersten Tönen beschleicht einen das Gefühl, alles schon mal von anderen Bands in ähnlicher Form gehört zu haben. Im Grunde bewegen sich BALMOG nun auf Pfaden, die schon TRIBULATION, BEHEMOTH, MANTAR, NITE, PORTA NIGRA oder WODE abgewandert sind.

Rück- statt Fortschritt

Dass BALMOG in der Lage sind, sehr dichte und verdammt düstere Atmosphäre mit dem richtigen Grad an Härte und Geschwindigkeit zu erzeugen, haben sie schon auf ihren vorherigen beiden Alben „Svmma Fide“ und „Vacvvm“ eindrucksvoll bewiesen. Doch auf „Eve“ gehen BALMOG gefühlt zehn Schritte zurück und wirken eher lustlos. Das überrascht vor allem vor dem Hintergrund des Albumkonzeptes. Inhaltlich geht es bei „Eve“ um von Menschen gemachten Terror und das damit einhergehende Leid. Gerade bei diesem Thema wünscht man sich doch die Härte und Dichte eines „The Satanist“.

Monotonie des Grauens

Auf „Eve“ zelebrieren BALMOG lieber monotones Gestampfe, statt mit schnellen und düsterem Riffing über den Hörer herzufallen. Kombiniert mit dem teils zweistimmigen Gesang erzeugt das auch durchaus den gewünschten Horror-Effekt. Das Ganze mag auch für einen Song überzeugend und stimmungsvoll wirken. Allerdings bedienen sich BALMOG in jedem Song der gleichen Formel. Dadurch wirkt „Eve“ im Gesamtdurchlauf eher monoton und mühsam. Für Fans des Horror-Black-Metals vielleicht ein neues Highlight, wer aber frischen Black Metal mit einer Prise Death Metal sucht, wird hier eher enttäuscht und sollte sich lieber BALMOGs ältere Alben anhören.

Text: Tim Otterbeck

21.05.2021

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