Eben noch auf der Rock Hard Unerhört CD und jetzt schon bei Metal Blade unter Vertrag. Die ganze alte Garde der Speed Metal oder Exodus Fans können ihre geschundenen Körper schon mal aus dem Computersessel hieven und gen Richtung nächsten CD-Laden verfrachten, denn alles auf dieser CD klingt als wäre es einen Tick zu schnell gespielt und erweist sich gleichzeitig als eine echte Perle der alten Schule. Als wären sie auf der Flucht vor dem schieren Wahnsinn persönlich dreschen sich die Mannen um Ex-Wardog Sänger Tom Gattis durch die Songs. Ein Riff jagt das nächste. Auf Eierschaukeleinlagen hat man gänzlich verzichtet und kleckert auch nicht gerade mit blitzschnellen und aggressiven Soli-Einlagen, die aber nie störend oder gar überflüssig wirken. Spätestens wenn die von der donnernden Doublebass unnachgiebig vor sich hergetriebenen Zwillinge Chaos und Wahnsinn im fünften Stück „The Dissection / Into The Sever Chamber“ mit Paul Baloff Spirit(ex-Exodus, RIP) über den Hörer hereinbrechen, weiß auch der letzte dass er in den guten (?) alten 80ern gelandet ist. Aber Ballistic haben mehr als nur eine gelungene Hommage an die 80er abgeliefert. Sie haben sie auch zeitgemäß umgesetzt, ohne den ursprünglichen Geist dabei aufzugeben. Statt wie Paul Baloff zu krächzen, grunzt sich Tom Gattis durch das oben genannte Stück und verleiht so dem Exodus-Vibe sogar noch einen verschrobeneren Tick. Der rotzigen Intensität der heutigen Thrash Metal Jugend, allen voran Raise Hell, hinken die Herren aber ebenso wenig hinterher. Tom Gattis, der bei mir Assoziationen mit Blaze Bailey hervorruft, leistet sich keinen noch so kleinen Fehltritt und agiert wie auch der Rest der Mannschaft absolut sattelfest. Produktionstechnisch schlägt man in die gleiche Kerbe und setzt dem Ganzen noch das I-Tüpfelchen auf. Fernab von Effekthascherei und Möchtegerngehabe gibt sich die Produktion sehr direkt, aggressiv, klar und druckvoll. Nicht schlecht für die alten Herren. Alle Achtung!
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