Baldrs Draumar - Forfedres Fortellinger

Review

Der Name BALDRS DRAUMAR lässt mich im ersten Moment eher an ein Computerspiel denken, als an eine Metalband. Aber die Niederländer, die sich nach den prophetischen Träumen des Asengottes Baldur benannt haben, folgen ihren Landsleuten wie HEIDEVOLK oder THRONAR nach und sind im Folk Metal beheimatet. „Forfedres Fortellinger“, was so viel bedeutet wie altertümliche Geschichten, ist das Debutalbum der 2008 gegründeten Truppe.

Ein Blick in die Tracklist zeigt, dass die Niederländer Songtitel in norwegisch gewählt haben. Die Stücke erzählen die komplette Geschichte von Baldur. Diese kann man durchaus nachverfolgen, denn im Gegensatz zu den Titeln sind die Texte der Songs in englisch.
Musikalisch setzen BALDRS DRAUMAR vor allen Dingen auf Atmosphäre. Keine feuchtfröhlichen Humppa-Feiernummern und ebensowenig übertrieben pathetische Heroenständchen. Es werden in den Kompositionen vor allen Dingen Stimmungen und Emotionen umgesetzt. So kann die Atmosphäre durchaus mal kriegerisch anmuten, aber auch düstere, melancholische und fröhliche Melodien erwarten den Hörer. Insgesamt ist die Atmosphäre auf „Forfedres Fortellinger“ vielschichtig.
Die Ballance aus Dynamik und Melodik ist ausgewogen. Druckvollere Parts wechseln sich in der Regel bereits innerhalb eines Songs regelmäßig mit melodischen Phasen ab. Dadurch und durch die typisch nordische Atmosphäre erhält das Album eine epische Note. Ein paar Ähnlichkeiten zu HEIDEVOLK sind nicht ganz von der Hand zu weisen, insbesondere, was die ohrwurmtauglichen Melodielinien oder die epischen Hintergrundchöre angeht. BALDRS DRAUMAR agieren aber einen Ticken dynamischer und setzen neben cleanen Vocals und Chören auch oft auf Growls.
Das Songwriting ist ziemlich ausgefeilt und lässt die fortlaufend erzählte Geschichte mit ihren vielseitigen emotionalen Facetten stimmig erscheinen. Es ist schwierig, aus dieser Einheit einzelne Stücke als Anspieltipps hervorzuheben. Dazu bauen Melodien und die Atmosphäre einzelner Songs fast etwas zu sehr aufeinander auf. Ich erspare mir das deshalb auch. Fast jeder Track steht stellvertretend für eine durchgehend gleichbleibende qualitative Linie.
Ein ganz kleiner Wermutstropfen ist vielleicht die recht deutliche Präsenz des Keyboards, welches sowohl für die epische Untermalung, wie auch für viele folkige Elemente verantwortlich zeichnet. Hierfür hätte man gerne die Gitarre noch etwas mehr in die Pflicht nehmen können.

Einen guten Gesamteindruck hinterlassen BALDRS DRAUMAR mit ihrem ersten Werk dennoch. Freunde des vielschichtig-epischen Folk/Viking Metals sollten „Forfedres Fortellinger“ eine Chance geben.

10.12.2011

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