Hui, schweres Geschütz, das BALBOA INN hier auffahren. Zwar wurde ihr Debüt „Fragments of Me“ von den Hamburgern selber produziert, gemischt hat allerdings Sylvia Massy, die schon den Sound von SYSTEM OF A DOWN veredelt hat, und gemastert wurde von Tom Baker, der bei Bands wie SEVENDUST seine Finger im Spiel hat. Die Ansprüche und Ziele der Jungs scheinen also durchaus ambitioniert zu sein.
Und das hört man dem Album dann auch zu jeder Sekunde an, denn besonders für ein Erstwerk geht man hier schon extrem professionell zur Sache und präsentiert eine Mischung aus Rock und Alternative in sehr gutem Gewand. Auch spielerisch lässt der Fünfer nichts anbrennen und orientiert sich ganz bei den Großen. Es gibt heftigere Uptempo-Nummern, eingängige Mitsing-Stücke und auch die obligatorische Ballade darf nicht fehlen. Alles, sowohl Sound, Instrumentierung und auch Gesang sind extrem amerikanisch gehalten und Verweisen auf Einflüsse aus dem Spektrum von PEARL JAM bis zu CREED.
Ein rundum perfektes Album also? Eben nicht, denn auf Grund des ganzen Strebens nach Professionalität bleibt mir die Seele der Musik auf der Strecke. Was BALBOA INN abliefern ist harmloser Radio-Rock, der sicherlich seine Fans finden wird, mir aber einfach ein wenig zu lasch und glatt ist. Es fehlen Überraschungsmomente, die den Hörer aufhorchen lassen und nicht permanent einlullen. So erwische ich mich zwar hin und wieder beim Mitwippen, doch im Endeffekt weiß ich, dass ich „Fragments of Me“ somit auch BALBOA INN vermutlich schon heute Abend wieder vergessen haben werde.
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