Es gibt schon eine Band namens BULLET! Die Schweden pressten seit 2006 ihren an ACCEPT angelehnten Heavy Metal auf bislang sechs Alben und genießen völlig zu Recht einen Kult-Status im hiesigen Underground. Das war mein erster Gedanke, als ich den Bandnamen BALA aus dem Spanischen ins Englische übersetzte. Kein Witz. Es wäre aber allzu albern, der Band dieses Motiv für die Auswahl der Sprache zu unterstellen.
Besinnung auf die Wurzeln
Das Duo aus Galizien treibt sich schon seit einigen Jahren herum und hat zwei Alben veröffentlicht. Auf „Human Flesh“ ist noch die überwältigende Mehrheit der Texte in Englisch gehalten, doch schon auf „Lume“ ist es nur noch der Song ‚Upside Down‘. Danach folgte die erste Unterschrift bei einem nichtspanischen Label, Century Media, und ganz im Sinne der Erschließung neuer Märkte, gibt es auf diesem dritten Album keine englischsprachigen Tracks mehr. Die des Spanischen ohnmächtigen müssen ganz auf die Kraft der Riffs vertrauen.
Dementsprechend stellen sie diese mittels einer fetten Produktion ins Schaufenster, die ihrem Stoner-Grunge ordentlich Schwung verleihen. Schnell schießt der Name MANTAR in den Kopf. Wegen dieses Sound, der Bandgröße und der Punk-Herangehensweise, welche bei einer Vier-Minuten-Obergrenze und einer Gesamtspielzeit von etwa 24 Minuten definitiv vorherrscht.
„Maleza“ klingt zu gut um wahr zu sein
Aber obwohl dieser Vergleich sich auf dem ersten Blick so gut anhört, muss man ihm kontern, dass dieser Eindruck nur bei einer oberflächlichen Betrachtung standhält. Das liegt zum einen daran, dass die Galizierinnen ihre Songs nicht ausfeilen und sie somit im Rahmen des Erwartbaren bleiben. Und wenn man sich die Gitarren genauer anhört, wird man ernüchtert: Durch die fette Produktion nickt man immer mit, aber da Anxela Balter nur im kleinen Einmaleins der Riffs bleibt, entwickelt sich keine nachhaltige Begeisterung.
Und so bleibt unter dem Strich doch ein getrübter Eindruck: „Maleza“ schafft es zwar, die intuitive Seite der Hörer anzusprechen, doch die Platte ist leider nicht fesselnd genug. Bei anderen Kapellen wäre eine Nummer wie die Lead-Single ‚Agitar‘ ein Intermezzo geworden. So ist „Maleza“ auch eines dieser Alben, dass man sich aus Interesse kauft, welches sich dann aber vor allem als Staubfänger bewährt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!