Baest - Justitia

Review

Galerie mit 42 Bildern: Baest - Jailbreak 2024

BAEST befinden sich auf einem aufsteigenden Stern. Klar, wenn einen selbst eine Death-Metal-Legende wie L.G. Petrov abgefeiert (R.I.P.), macht man nicht viel verkehrt. Und fleißig ist die Band aus Dänemark zudem auch. Gerade mal ein gutes Jahr nach dem dritten Album „Necro Sapiens“ legen sie mit „Justitia“ Nachschlag in Form einer EP vor. Die bietet vier neue Songs, eine Coverversion und ein Instrumental vom aktuellen Full-Length-Output.

BAEST – And „Justitia“ for all

Der Titeltrack eröffnet die EP und macht im Prinzip genau dort weiter, wo die Band vergangenes Jahr mit „Necro Sapiens“ aufgehört hat. Das Stück startet langsam und entwickelt sich erst zu einem Mid-Tempo-Brecher, bevor die Band gegen Ende noch einmal richtig Gas gibt. Neben Sänger Simon Olsen haben sie sich für das Stück noch Verstärkung von Sven de Caluwe geholt, der eigentlich bei ABORTED trällert.

Highlight der Platte ist das knapp achtminütige „Ecclesia“, zu welchem die Band ein Musikvideo gedreht hat. Hier mischen sich Einflüsse von BOLT THROWER und OPETH unter den ganz eigenen Stil der Band. Das Stück ist technisch, aber auch geradlinig, mal ruhig, dann wieder rasend, ein wahres Death-Metal-Highlight. Die einzelnen Leads gehen im Ohr einfach runter wie Öl.

Auch die beiden folgenden neuen Songs, „Gargoyles“ und „Creature“, liefern gutes Handwerk. Auf ersterem ist der kürzlich verstorbene Fronter von THE BLACK DAHLIA MURDER, Trevor Strnad, zu hören und macht deutlich, wie tragisch sein Verlust für die gesamte Szene ist. Sein fieses Gekeife ist ein passender Gegenpol zu Olsens tiefen Growls.

Beendet wird die EP vom ENTOMBED A.D.-Cover „Second To None“ (zu finden auf deren Debüt „Back To The Front“), das eine gelungene Hommage an die Band und ihren verstorbenen Sänger darstellt. Die Instrumental-Version von „Genesis“ zeigt noch einmal deutlich, was für großartige Riffs die Band zu schreiben in der Lage ist. Durch die fehlenden Growls kann man sich voll und ganz auf die Musik konzentrieren.

„Justitia“ ist etwas unfreiwillig zur Tribute-EP geworden

Durch die Beiträge und Cover von viel zu früh verstorbenen Musikern mutet „Justitia“ wie eine Tributescheibe an. Dies ist sie allerdings nicht, dafür aber ein gelungener Zwischenhappen bevor in vermutlich nicht allzu ferner Zukunft Album Nummer vier erscheinen wird.

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30.05.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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5 Kommentare zu Baest - Justitia

  1. nghizhidda sagt:

    Echt einen Bomben-Band, da muss man wertungstechnisch Luft nach oben lassen, da bin ich guter Dinge. Moderner Death Metal, wie er 2022 klingen kann, ohne oldschool DM dadurch irgendwie anders dastehen zu lassen. Haben auch ihre eigene Duftmarke dadurch. Sehr gut. Haben hoffentlich noch viel Erfolg, den hätten sie verdient.

    8/10
  2. ClutchNixon sagt:

    Feist ist eines jener Adjektive, die man viel zu selten verwendet. Jenes Wort beschreibt die Mucke der Dänen, respektive deren Atmosphäre wirklich gut und wird zudem der endfetten Produktion gerecht. Exquisites Songwriting als Tritt in die Fresse all derer, die viertklassige oldschool Stümper aus USA seit Jahren als den heißesten Scheiß abfeiern.

    8/10
  3. ClutchNixon sagt:

    Baest kommen übrigens aus Dänemark und nicht wie in den News geposted aus Schweden. Zudem gibt es das HEADCRASH nicht mehr. Die Band spielt im Bahnhof Pauli 😉

  4. Schraluk sagt:

    Schlaubergermodus☝️. Das Headcrash gibt es sehr wohl noch. Da haben Baest am 6.April letztes Jahr auch ohne Support oder sonstigen Schnickschnack mächtig abgerissen….

  5. Schraluk sagt:

    ….war sogar dieses Jahr.

    8/10