Der Old School Death Metal ist nicht totzukriegen. Immer wieder schießen neue Bands aus dem Boden, welche sich insbesondere dem rustikalen Schwedentod widmen. Also der typische Sunlight-Sound mit dem allseits beliebten das Boss HM-2 Pedal Gitarrenton. BAEST (= das dänische Wort für ‘Bestie’) sind ein erst seit 2015 aktives Quintett aus Dänemark und haben sich ebendieser Stilistik mit Haut und Haaren verschrieben. Das Debütalbum „Danse Macabre“, nach einem Demo und einer EP, wird nun über Century Media veröffentlicht.
„Danse Macabre“, der Totentanz von BAEST
Klassischen Death Metal der skandinavischen Schule liefern uns BAEST auf „Danse Macabre“. Die Einflüsse sind unüberhörbar, ohne jedoch hier vollends von einer exakten Kopie zu sprechen. Sänger Simon Olsens tiefe Growls klingen wie eine Mischung von LG Petrov (ENTOMBED, ENTOMBED A. D.) und Mikael Åkerfeldt (OPETH, ex-BLOODBATH). Die Gitarren sägen und braten mal straight wie in „Atra Mors“, dann wieder fast schon progressiv riffend, dazu immer wieder eingestreute Harmonien. Das hat natürlich viel von DISMEMBER, ENTOMBED, GRAVE oder BOLT THROWER, in den technischeren Momenten wie „Hecatomb“ und „Vortex“ kommen einem MORBID ANGEL in den Sinn. Das Tempo ist variabel gehalten, BAEST sind immer wieder um Abwechslung und Überraschungen bemüht. So hat echt starke Opener „Crosswhore“ diese besondere Art an markanten Melodien, die auch schon „Nightmares Made Flesh“ von BLOODBATH krönten. Oder der Titelsong, der mit Akustikgitarren-Intro startet, um später aggressiv wütend die Blastbeat-Keule zu schwingen. Die Songs sind griffig, BAEST bewegen sich auf recht hohem spielerischem Niveau aber lassen natürlich gerne die Sau raus. Und doch, perfekt ist „Danse Macabre“ keineswegs. Manchmal verzettelt sich die Band ein wenig, agiert etwas zu sperrig, wodurch weniger in den Ohren hängenbleibt. Und wirklich eigenständig agieren BAEST auch nicht, dem Death Metal können sie keine neuen Akzente bringen. Trotzdem, „Danse Macabre“ klingt angenehm frisch, ist auf spielerisch hohem Niveau und macht Spaß.
Sehr gute Vocals und exquisites Songwriting. Für mich bräuchte es die räudigen Blasts nicht, aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen.