Bad Temper Joe - No Filter (One Take Radio Recordings)
Dominik Rothe
BAD TEMPER JOE ist ein Arbeitstier ohnegleichen. Seit seinem Debütalbum „Sometimes A Sinner“ aus dem Jahr 2014 vergeht kein Jahr, in dem der Bluesmusiker keine neue Platte veröffentlicht. Manchmal sind es sogar gleich zwei, so auch in diesem Jahr. Auf das aktuelle Studioalbum „One Can Wreck It All“ folgt mit „No Filter (One Take Radio Recordings)“ noch eine Liveplatte.
BAD TEMPER JOE im Radio
Die entstand, der Titel verrät es, nicht etwa in einer Konzerthalle vor Publikum, sondern im Bielefelder Watt Matters Studio als Aufnahme für Deutschlandradio. Unterstützung bekam BAD TEMPER JOE dabei von seiner Band, bestehend aus Schlagzeuger Paul Moser und Bassist Max Dettling.
Dass das Trio nach Jahren der gemeinsamen Shows und Aufnahmen perfekt aufeinander eingespielt ist, zeigt sich ab dem ersten Song in Form einer tadellosen Performance. Als Beispiel sei dies an „3rd Elevator Blues“ illustriert. Moser peitscht die Band mit einem treibenden Beat nach vorne, ohne jemals ins Schludern zu geraten. Auf der anderen Seite umspielt Dettling die Gitarrenfiguren geschickt mit tänzelnden Basslinien.
Beide Musiker spielen immer komplementär zum Treiben des Namensgebers. Der Wiederum zeigt auf „No Filter“, dass seine Stimme auch in langen Aufnahmesessions nie nachlässt. Von Anfang bis Ende fesselt er als Sänger, der in seinen Texten emotional aufgeladene Geschichten erzählt. Sein Gitarrenspiel knüpft daran an, denn BAD TEMPER JOE stellt geschmackvolle Licks stets über Zurschaustellung seines Könnens.
„No Filter“ ist ein guter Überblick
Besonders beeindruckend zeigt er dies in der intimen Ballade „The Promise“, die er fast gänzlich allein darbietet. Genau wie fünf weitere Songs auf „No Filter“ stammt sie von „One Can Wreck It All“, womit das Album die Tracklist deutlich dominiert. Dazu kommen drei Tracks von anderen Platten sowie das brandneue Stück „Fallin‘ Bird Blues“, einem sehr atmosphärischen Song, der sich durch einen coolen Groove auszeichnet.
Fans von BAD TEMPER JOE greifen bei „No Filter“ eh zu – und machen damit nichts falsch. Wer einen guten Überblick über die Qualitäten des Bluesers bekommen möchte, ist mit einem Kauf aber ebenfalls gut beraten.
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