Aha, mal so eben das Einleitungsriff von SCORPIONS „Rock You Like A Hurricane“ ausgeliehen? Dazu noch ein paar Inspirationen von RAINBOWs „I Surrender“? Wenn man den Song dann auch noch „Surrender“ nennt, ist das fast schon richtig frech. Nichtsdestotrotz gehört der eingängige Melodic-Rocker, der auch den Albumreigen eröffnet, zu den stärksten Stücken auf BAD SISTERs Drittwerk „Because Rust Never Sleeps“.
Hmm, also wer genau schläft niemals? Rost? Oder doch eher Moskau-Flieger Mathias Rust? Ob das Wortspielchen im Titel beabsichtigt ist, weiß ich nicht. Deswegen bleiben wir mal lieber bei der Musik.
BAD SISTER bewegen sich irgendwo zwischen mega-kitschigem AOR, massentauglichem Stadion-Rock und melodischem Hardrock. Bei den 13 Tracks auf „Because Rust Never Sleeps“ gibt es mitunter deutliche Qualitätsunterschiede. Neben dem erwähnten „Surrender“, wissen außerdem der emotionale Melodic-Rocker „Take Me As I Am“, das nostalgisch-flotte „Rocky Road“, das groovige „Through The Night“ und das eingängige „Blackmailed“ zu gefallen. Auch dem ultra-schnulzigen „Carry On“ werden Balladen-Fans etwas abgewinnen können.
Es gibt zwischendurch ein paar Stücke, die das Level nicht ganz halten können, weil sie einfach ein bisschen abgenudelt anmuten. Insgesamt überragen die guten Songs aber. Da es auch bei der technischen Leistung nichts zu meckern gibt und Suzie Lohmar eine ausdrucksstarke Stimme hat, die die Kompositionen mit einem emotionalen Touch performen kann, ordne ich „Because Rust Never Sleeps“ letztendlich als überdurchschnittlich ein. Genrefans – besonders die des AOR der Achtziger – sollten das Album antesten.
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