Deggael, die Vorgänger EP, kündigte Großes an. Gespannt wartete man das neue Werk der finnischen Hoffnung Babylon Whores, die, ganz in der Tradition ihres Heimatlandes, geschickt Gothic mit dreckigem Rock´n´Roll vermischt. King Fear ist nun der heiß ersehnte Zweitling der Band und knüpft eigentlich da an, wo die EP aufhörte. Doch leider ist vielleicht gerade das ein Problem. Denn statt sich zu steigern blieb man auf dem selben Level, konnte nicht viel Neues einbringen und spielt so zwar kräftigen und mitreißenden Goth ´n´ Roll, wiederholt sich dabei aber etwas viel. So ist der Einstieg mit „Errata Stigmata“ und „Radio Werewolf“ verdammt stark, danach wird es aber ein wenig schwammig und langatmig. Erst zum Schluß wird man wieder interessanter und hat somit einen leider recht vor sich hinplätschernden Mittelteil, was dieser CD sehr schadet. Dennoch, wer Bands wie Blackshine, 69 Eyes oder Sentenced zu Down-Zeiten mag, dürfte auch an dieser Scheibe Gefallen finden. Ich bin allerdings ein wenig enttäuscht.
Die Whores sind für mich eindeutig die einsamen Meister ihres Metiers. Keine andere Band kann dermaßen flüssig variieren zwischen Melancholie und einem unglaublichen Vorwärtsdrive. Und die Texte! Das sind noch Lyrics, in denen man sich verlieren kann, und gleichzeitig passen sie zur Musik wie die Faust aufs Auge. Zwar sind die Huren im Vergleich zur EP und erst recht im Vergleich zum unerreichten Erstling eine Nuance abgefallen und haben auf <King Fear> zum ersten Mal in ihrer Geschichte auch einen schwachen Song, aber diese Band muss man kennen und mögen, wenn man auch nur ein Tropfen schwarzes Blut in seinen Adern hat!