BAALPHEGOR? Nie gehört. Muss man auch nicht. Die Spanier haben nämlich trotz ihres zehnjährigen Bestehens nicht besonders viel veröffentlicht und bisher auf Eigenproduktion und -promotion gebaut. Ausserhalb von Spanien Fuß fassen, das scheint ihnen mit dem neuem Label Fast Beast Entertainment zu gelingen, betrachtet man die Werbetrommel, die um ihr im August erschienenes Album „Post Earthquake Age“ gerührt wird.
Bei BAALPHEGOR komme ich nicht umher, den Fellklopper als Tier zu bezeichnen. Schnelligkeit, technische Variation und Präzision zeichnen den Herrn Berengena aus. Es kommt selten vor, dass die Geschwindigkeit gedrosselt wird, von Mid-Tempo und Doom-Einschlägen verschonen die Spanier den Todesmetaller größtenteils – Langeweile dürfte eigentlich nicht aufkommen, schliche sich nicht permanent der Gedanke ein, ein Gros des Albums bereits zu kennen. Reichen zu Beginn die abgefahrenen Trommelgewitter des Fellprüglers aus, so verlieren BAALPHEGOR schnell an ausreichend abwechslungsreichen „Aha!“-Momenten. Oft fühlen sich die Ohren an MORBID ANGEL erinnert, lassen aber auch KRISIUN-Elemente vernehmen, die alles andere als verkehrt ertönen, sich aber strikt dagegen wehren, dort ihren Platz einzunehmen, an den sie gehören: Mitten ins Mark, kompromisslos. Das nacherdbebendliche Zeitalter verliert dadurch an Struktur und zieht vorüber, ohne das Gehör – im positiven Sinne – leiden zu lassen.
Eine Dekade Erfahrung lässt mich jedenfalls höhere Ansprüche an Death Metal stellen, die BAALPHEGOR leider nicht vollends erfüllen. Gelungene Ansätze sind vorhanden, an der Durchführung sollten sie aber noch arbeiten und die nicht immer fetzige Produktion verdient auch etwas ausgeprägtere Brachialität. Instrumental hingegen: Makellos.
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