KURZ NOTIERT
In den Geisteswissenschaften und der Theologie ist eine Exegese das Zugänglichmachen eines mehr oder weniger chiffrierten Textes. AZZIARD nehmen diesen Auftrag auf “Liber Secondus” allerdings etwas zu ernst. Black und Death Metal nähren sich von der Faszination für alles Mystische. Geht dieser Anspruch auch in der Musik verlustig, wirken Bands leider oft wie anämische Vampire auf Fledermausgröße. Ein ähnliches Schicksal ereilt AZZIARD. Die Black-Death-Melange ist viel zu handzahm und durchsichtig, um mit ranghohen diabolischen Adelsfamilien wie NECROPHOBIC oder BEHEMOTH in ihrer Zenit-Phase konkurrieren zu können. Dazu gesellen sich Grauzonen wie der Semi-Breakdown in “Images Of The Wanderer” und diverse Melodic-Death-Anleihen, die “Liber Secondus – Exégèse” gehörig die Bedrohlichkeit rauben. Alles in allem machen AZZIARD ihre Sache absolut nicht schlecht – speziell instrumentale Fähigkeiten sind ausreichend vorhanden. Das Album hat ohne Zweifel coole Momente, doch nichts davon wirkt frisch oder subversiv.
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