Ende 2013 bewerteten wir die EP „Warriors Don’t Die“ der Melodic-Death-Band AZURICA. Rezensent Florian bemängelte damals, dass die Produktion zu matschig und kraftlos sei. Das sahen AZURICA wohl genau so und bringen nun eine überarbeitete Version von „Warriors Don’t Die“ heraus, welche nebst ausgebesserten Songs, neuer Produktion von Mika Jussila (u. a. NIGHTWISH, CHILDREN OF BODOM und STRATOVARIUS) und zwei neuen Stücken mit einem Medley aus drei Titeln daher kommt, die auf dem ersten Full-Length-Output der Band zu hören sein werden. Dieses befindet sich bereits in der Aufnahmephase. Dass eine Band sich derart kritisch mit ihrem eigenen Schaffen auseinandersetzt, möchte ich an dieser Stelle positiv anmerken, denn nicht jede Truppe nimmt sich konstruktive Kritik so zu Herzen, wie AZURICA es machen.
Das soll nicht erfolglos bleiben. „Warriors Don’t Die“ gewinnt durch die neue Produktion eine ganze Portion an Überzeugungskraft hinzu. Wo besonders der Gesang und das Gitarrenspiel in der Originalfassung eher mau klangen, hat man diesen beiden Elementen einen glanzvollen neuen Anstrich verpasst. Insbesondere die tollen, eingängigen Melodien wissen im neuen Gewand zu überzeugen. Zu nennen sind hier Stellen wie das Anfangsriff von „Blood Of The Dark Knight“, welches treibend und kraftvoll präsentiert wird und direkt ins Ohr geht. Das ist auch die größte Stärke von AZURICA: Die eingängigen Melodien und Riffs lassen die Nackenmuskeln permanent zucken und erweisen sich zum Teil als fiese Ohrwürmer.
Was an dieser Neufassung von „Warriors Don’t Die“ jedoch am interessantesten sein dürfte, ist das erwähnte Medley, das einen Blick auf kommendes Material vom neuen Album zulässt. Eine wirkliche Meinung kann man sich ob des kurzen Einblicks natürlich nicht bilden, doch was AZURICA hier vorweisen, macht durchaus Lust auf mehr.
Dennoch komme ich nicht umher zu sagen, dass der Sound von AZURICA trotz neuer Produktion immernoch zu altbacken klingt, um signifikant aus der Masse herauszustechen. AZURICA haben großes Potential, doch an vielen Ecken hapert es noch. Die Band hat gute Ansätze und Ideen vorzuweisen und das Engagement, mit welchem AZURICA an die Verbesserung ihrer EP herangegangen sind, bringt ihnen einen Punkt in der Endnote mehr ein als es damals der Fall war. Trotzdem: Neues Material muss her! Also los, AZURICA. Gebt im Studio alles und überrascht mit eurem ersten Album. Das Potential dazu habt ihr.
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